Christina Gerlach-Schweitzer

Goldie – Ein Deutscher Riese

Er sitzt in einem der Verschläge,
wie die anderen Tiere, träge.
Der Stall ist dunkel und nicht schön,
das Tier hat niemals Licht gesehen.
Er lebt auf seinem feuchten Mist,
vergammelt ist, was er da frisst.
Trotz seiner tristen Lagerhaft
atmet er voll Lebenskraft.
Ein Prachtkerl, herrlich anzusehen,
kerngesund und wunderschön,
mit diesen gelbgefärbtem Haaren,
die im Lichtschein golden waren,
dem runden Kopf, den Riesenohren,
den hatte ich mir auserkoren.
Acht Kilo schwer und sehr verfressen,
ihn wollte ich bald selber essen.
Ich nahm den Knüppel, nicht sehr schön,
ich musst in seine Augen sehen.
Sie waren ruhig, glänzend, leise,
kindlich auf vertraute Weise.
Ein kurzes Zappeln nur, mehr nicht,
dann bräch sich deiner Augen Licht.
Sanft schnuppert er an meiner Hand
und meine ganze Kraft verschwand.

Es schrie in mir mein zögernd’ Herz,
es tobten Mitgefühl und Schmerz.
Dieser Blick bleibt unvergessen,
wie soll ich je ein Tier noch essen.
Es war das Leuchten eines Lebens.
Ich wehrte mich, es war vergebens.
Ich nahm ihn zweifelnd in den Arm,
ein Kaninchen, schwer und warm.
Jetzt frisst es Gras von meinen Wiesen.
Ich liebe meinen Deutschen Riesen.
Holt ihr die anderen da raus,
beschützt sie gut in eurem Haus.
Geht ins Tierheim, adoptiert,
lasst sie leben, respektiert,
rennt Tierversuchslabore ein,
da komm’n die Allerschwächsten rein.
Den Wehrlosen schenkt eure Huld,
Verständnis, Liebe und Geduld.
Am Ende werdet ihr dann sehen
wird’s uns allen besser gehen.
Niemals soll man es vergessen,
Man kann Tiere doch nicht essen.
„Macht Euch die Erde untertan“,
bedeutet, fangt zu lieben an.

 

 

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