Alois Gerlach

Morgenstund mit Gold im Mund ca. 1932

Mit dem Bruder noch im Bette,
da die Eltern in der Mette,
wollte man den Zahnarzt miemen.
Ignaz öffnet seine Kiemen,
Alwis nimmt vom Hintergrund:
“ Morgenstund hat Gold im Mund“
war da mit Kreuzstich draufgestickt
und mit Zwecken festgespickt-
einen jener gelben Zwecken,
um ihn ins Gebiss zu stecken.
Gold´ne Plombe war gelungen.
Ignaz würgt und schluckt gezwungen.
Heftzweck haftet nicht nach Zweck.
Ignaz schluckt, der Zweck war weg.

Jetzt kam das große Ungewitter:
“Du kommst noch mal hinter Gitter!“
Alwis klammernd Treppenstäbe,
glaubt schon, dass es so was gäbe.
flüchtet sich zur engsten Stelle,
wähnt sich schon in einer Zelle.

Die  Konsultationen raten:
Eltern, Arzt, und Schwestern, Paten,
suchen Heil für Ignaz´ Qual,
sind für Alwis Tribunal.

Graupenbrei mit andren Dingen
soll  den Zweck zu Tage bringen.
Alwis ist erstaunlich lieb
Ignatz musste übers Sieb.
Und am dritten Tage reckt
Vater stolz den gold´nen Zweck
wie ein Nugget in die Luft.
Alwis atmet frei, der Schuft,
dies ist seiner Bravheit Wende:
Zeit des Knastes ist zu Ende…
 

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Es wurde sehr viel geschrieben über jene Jahre der unseligen Diktatur eines wahnwitzigen Politikers, der glaubte, den Menschen das Heil zu bringen. Das meiste davon beschreibt diese Zeit aus zweiter Hand! Ich war dabei, ungeschminkt und nicht vorher »gecasted«. Es ist ein Lebensabschnitt eines grünen Jahzehnts aus zeitlicher Entfernung gesehen, ein kritischer Rückblick, naturgemäß nicht immer objektiv. Dabei gab es Begegnungen mit Menschen, die mein Leben beeinflussten, positiv wie auch negativ. All das zusammen ist ein Konglomerat von Gefühlen, die mein frühes Jugendleben ausmachten. Ich will versuchen, diese Erlebnisse in verschiedenen Episoden wiederzugeben.

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