Bernhard Hermann Efinger
Mein 65 ster
hat mich fast die ganze Welt bewundert.
Doch jetzt muss ich für Recht erkennen,
dass mir droht, die Zeit davon zu rennen.
Was soltte ich tun, lasset mich überlegen:
Am besten, ich mach gar nichts dagegen
und erfreue mich so noch der Jahre alle,
bis ich ganz unverhofft vom Hocker falle.
Falls ich einmal von diesem fallen werde,
baut mir das schönste Denkmal der Erde.
Mit dem Beileid sammelt üppig Spenden,
das Geld tut für den Umtrunk verwenden.
Wer danach von mir was brauchen kann,
der schau sich meinen Körper einmal an.
Meine Seele unterdessen lasst unberührt,
sonst man Euch des Diebstahls überführt.
So ein Typ wie mich, das weiß ich genau,
wünschte sich im Grunde doch jede Frau.
Aber nur die Beste kam für mich in Frage,
auf dass sie später meinen Namen trage.
Ich war seiher treu, so wahr ich schwöre,
werde sauer, wenn ich was anderes höre.
Beruflich hab ich mehr als alles gegeben,
nun reicht mir die Rente nicht zum Leben.
Mit Verlaub, es geht mir gegen den Strich,
wenn stets weniger Leute älter sind als ich.
Für Hüftgelenke, Zahnersatz und Hörgerät
ist es aus meiner Sicht noch nicht zu spät.
Auf dem linken Auge mit dem grauen Star
sieht man halt so Manches nicht mehr klar.
Nun aber genug meines Mitleides Gestank,
für die Glückwünsche sage ich vielen Dank.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.04.2017.
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