Diethelm Reiner Kaminski
Poeten unter sich
Vor Kurzem hatten Plüsch und Plum
eine Poesie-Debatte.
Plüsch:
„Was treibt dich, Plum, beim Dichten an?“
Plum:
„Damit kein Einfall mir entwisch,
ruh ich auf einer Yoga-Matte,
in Harmonie mit mir und mit der Welt.
Das ist, was dir, Plüsch, völlig fehlt.“
Plüsch:
„Im Gegenteil, was bei mir zählt,
ist ein harmonisches Gemisch
aus Rotwein, Fleisch und Lebertran,
das treibt den Geist tüchtig voran.“
Plum:
„Hältst du mich wirklich für so dumm?
Kein Text ist dir bis jetzt gelungen,
der aus der eigenen Feder stammte.
Du hast nur längst Bekanntes nachgesungen.
Du bist ein unverbesserlicher Epigone,
mit deiner Stümperei die Welt verschone.“
Plüsch:
„Für deinen Quark noch nie jemand entflammte:
Nur Kitsch, Klischees. Dein Metrum lahmte,
du gehst den Lesern auf die Nerven.
Du solltest deine Verse in den Ofen werfen.“
Plum:
„Mit deinen ich den Arsch mir wisch.“
Plüsch:
„Nur zu, bei dir ist eh nichts mehr zu retten.
Berühmt werde nur ich. Wollen wir wetten?
Vergeblich greifst du nach den Sternen,
fang erst mal an, richtiges Deutsch zu lernen.“
Plum:
„Was hältst du davon, wenn wir, statt zu streiten,
eine Anthologie gemeinsam vorbereiten?
Zusammen werden wir unschlagbar sein.
Hier meine Hand. Nun schlag schon ein.“
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.04.2017.
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