Patrick Rabe
Con's Truck tiefes Moos
Parallelgdicht im Sinne einer Antwort auf den Sonettenkranz "Verfallszeit von A. Vierk
wahrscheinlich für Schweinchen Schlau
"Ich bin du und du bist ich, ein zwei drei, ich liebe dich!"
Port Zelan
Punkt und Kreis
Gehirn ist alles, was das All verbindet,
ist Zeit und Sein und Nichts und Gegenwart,
Ist Immergut und auch sein Widerpart,
ist Licht, an dem das Seelenaug' erblindet.
So wie ein Bettler steh ich vor mir selber,
ein Lumpenhans, ein Glühwurm in der Nacht,
und doch ward ich von MIR hervorgebracht,
als Stier inmitten fröhlich muh'nder Kälber.
Der Weltengrund und ich, wir sind ja eines,
drum gibt es keinen Tod, keinen Verfall,
nur Tanzen in Synapsen...oder Ruhen.
Darum, oh Freund, bist du auch immer meines,
ich Teil von deinem, du von meinem All,
ich schlurf' als Punkt dahin in deinen Schuhen.
Röhren im Fett
In Nächten, klatternass und regengrau,
kommt mir ein Mäuschen in die Geistesschau
und will den Tag, den ich im Rohr erschaffen,
verkonsumier'n, und dann durchs Glas giraffen.
Ich nage diesen Plager an der Waage,
und ragend sag ich ihm die Rabenfrage:
Erwog ein Nachtalb vom Berliner Himmel
jemals die Sonne in Hamburgs Gebimmel?
"Albers die Frage, höchst verbismarckt, Freund,
Verkranzlert abgekanzlert, Mauerspecht.
Nur King Kerlitzchen kann sie trefflich lösen."
Da steckte ich den Spatz ins Rohr mit recht,
als Rabe sprach er "Nimmermehr umzäunt!"
Und ich floh in absinthene Fritteusen.
Nacktkariert mit Träne
Im Drang der Dehnung schafft der Punkt den Kreis,
ein Dominopierrot erweckt das All,
entsteht die Zeit, mäandert's im Verfall,
und rote Raben schenken sich in weiß.
Papier'ne Routen, bluten auf dem Eis,
die Dichterfeder pierrouiert ein Lied,
gleich einer Schlittschuhkufe, die entflieht...
sie bringt uns in der Weihenacht ein Reis.
"Das All geht einer Entropie entgegen!",
so sagt der Schneemann, der die Sonne küsst.
Doch ist er wohl ein irrender Prophet.
"Der Clown wird in sich den Pierrot schon hegen!",
so sagt der Hammer auf dem Baugerüst.
Synapsentaktend sprech ich ein Gebet.
für Andreas Vierk
© by Patrick Rabe
26. April 2017, Hamburg.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.04.2017.
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