Hartmut Wagner

Eine Bank in Spiekeroog

Wind bläst Tänze in die Spitzen der Kiefern.

Sie rauschen, rauschen und rauschen.

Stämme schwanken.

Äste hüpfen, wippen, springen,

schaukeln und kreiseln.


 

Unter Bäumen ein schmaler Sandweg,

auf ihm Lichtfenster und Schattenflecken,

bizarrer Teppich, abstrakte Kunst.

Vier Wanderer/innen spazieren vorbei, wirbeln Staub auf:

Frau, Mann, Mann, Frau.


 

Vor rotbraun gestrichener Holzbank,

gestiftet vom Schlossmacherheim, ev. Erholungszentrum für Mutter und Kind,

wölbt sich sanft halbrunder Dünenhügel,

darauf mageres Graugras, schwächliche Grünpolster

und symmetrisch gewachsene Kinder der Kiefern.


 

Krähen trippeln wichtig schattig durchs Bild, zupfen mit Schnabel hier,

picken dort, spähen ängstlich nach rechts, nach links.

Fasan schreit Disharmonien. Über die Düne fällt warm

Sonne, erfüllt alles, rollt über milchigen Blauhimmel,

an dem weiß zerfaserte Wolken kleben.


 

Auf der Bank ich, zuhause, hier und jetzt, sonst nirgendwo!

Zwei Füße pendeln entspannt auf und ab, hin und zurück.

Herz schlägt ruhig. Seele singt Frühling.

Erholung in Spiekeroog,

ein Tag wie gemalt.

 

 







Am Sonntag, dem 30.4.2017, ausgedacht nach einem Spaziergang vom Hostel „Sturmeck“ von zehn Uhr 30 bis 13 Uhr 30 um die Westspitze Spiekeroogs bis zum Anleger bzw. Hafen.

 

Von 14 Uhr 30 bis 16 Uhr habe ich zunächst auf der Bank in einem Kiefernwäldchen gewärmt von der Sonne traumhaft geschlafen. Einige Spaziergänger waren um mich besorgt und fragten: „Geht es Ihnen gut oder müssen wir Ihnen helfen?“ Das fand ich sehr nett. „Nein, nein! Es geht mir so gut wie selten vorher!“

Dann setzte ich mich auf und da die Bank hoch über dem Wegrand stand, hingen meine Beine in der Luft. So konnte ich sie gemütlich nach vorne und wieder zurück bewegen, was mich sehr entspannte. Es passierte fast gar nichts und doch so viel. Da merkte ich: „Ich sitze im Paradies und es redet mit mir.“

Was die Augen sahen, landete als Bildfolge im Kopf. Dann wanderte es in Herz und Seele, danach in den Verstand. Der bearbeitete das Ganze und fertig war das Gedicht.

Nach dem Abendessen im „Sturmeck“ von sechs bis halb acht, sehr lecker, Rotkohl und vegetarische Lasagne, hervorragende Küche, schrieb ich um acht Uhr die Worte mit Kugelschreiber auf Papier.

Am Mittwoch, 3.5.2017, habe ich sie in meinem Ergster Arbeitszimmer von 15 Uhr 30 bis 16 Uhr 15 in den Computer getippt. Jetzt lese ich das Gedicht noch zwei Mal durch, dann speichere ich es und danach drucke ich fünf Exemplare aus.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.05.2017. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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