Heinz-Walter Hoetter
Der Traum von Eule und Nachtigall
Ich träumte mal von armen Kindern, die im Sterben lagen.
Ich vernahm ihr Weinen, ihr Jammern und ihr Wehklagen.
Doch dann kam eine weise Eule auf einmal zu mir geflogen.
Sie sprach zu mir: "Gott ist tot, man hat euch alle betrogen."
"Ihr Menschen seid in des Daseins Wirklichkeit eingesperrt.
Euer armseliges Leben ist ohne Hoffnung und sinnentleert."
Die weise Eule sah mich jetzt traurig an, dann flog sie davon.
Ich aber fragte mich: "Was haben die toten Kinder davon?"
Niemand ist da, der mein schweres Herz lässt leichter werden.
Die Welt ist ein Schreckensort, am Ende werden wir alle sterben.
Bis zum fernen Horizont liegen all die entstellten Kinderleichen.
Ich höre ein Wiegenlied, es lässt mein trauriges Herz erweichen.
Einen weiten Weg durch das Reich des Todes muss ich noch gehen.
Es ist kalt in dieser Welt und ich weiß, ich werde sie nie verstehen.
Von weit her höre ich eine Nachtigall ihre lieblichen Lieder singen.
Geliebte Abendsängerin! Ja, mit dir will ich um die Hoffnung ringen.
(c)Heiwahoe
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.05.2017.
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