Jürgen Wagner
Die Buche
Weit und hoch sind diese Hallen
Silbergraue Säulen, die da ragen
Hoch ins Himmelszelt
Kupferfarben unter meinen Füßen
Ein Blätterteppich, den sie überließen
Unter ihr dem Erdenfeld
Im grünen Blätterdach hoch oben
Spielt die Sonne – fast enthoben
Dieser Welt
Kühl und schattig ist’s im Haus
Die reichen Früchte sind ein Schmaus
Was vielen gefällt
Wer solche Räume kann erschaffen
Der gehört nicht zu den Schwachen
Denn er hat sich was erwählt
Anm.: Die Buche ist unser häufigster Laubbaum, taucht aber in der Mythologie wenig auf. Man schrieb nicht über sie, aber auf sie. Ihre Rinde gehört zusammen mit der Birke zum ältesten Schreibmaterial. Sowohl unserem 'Buch' wie dem 'Buchstaben' gab sie den Namen. Außerdem war sie ein Baum, der Menschen (mit aus den Bucheckern gewonnenem Öl) und das Vieh durch ihre große Fruchtbarkeit lange ernährte. Für den Wald ist sie ein großer Sauerstoffspender, Wasserspeicher und Kühler. Buchen können unter guten Bedingungen 250-300 Jahre alt werden, selten einmal 500 Jahre. Als die 'Königin' unseres Waldes setzt sie sich gegen andere Bäume mit ihrem dichten Blätterdach meist durch, die in ihrem Schatten nicht gedeihen können.
Ein Video dazu gibt es unter https://youtu.be/6KmUX0Q-4Qg
Bild: © Friedberg - Fotolia
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.05.2017.
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