Roland Drinhaus
wie immer
Wie immer verhandeln sie, protzen und reden,
wie immer skruril, mit dem Taktikgesicht.
Wie immer erfreut das Gehabe nicht jeden,
wie immer, Gewalt seine Bahnen bricht.....
Wie immer, bewacht durch ein Heer Polizisten,
Karossen mit Leuten im Smoking ziehn Bahn.
Wie immer, die Demos aus Volk und Statisten,
sind riesig und fühlen dem Staat auf den Zahn.
Wie immer, am Ende, lobt jeder den Abschluss,
weil alles im Text ist sehr schwammig verfasst.
Wie immer, die Demos, verschrien für den Abschuss,
weil letztlich auch hier man den Frieden verpasst.
Anmerkung: Da es hier in den Medien so hochgekocht wird, kommt man
als Autor kaum umher, mal seine Meinung kundzutun. Soweit so gut;
der Gipfel war gestern, als ich das Gedicht schrieb, noch nicht vorbei, doch
ich denke, Abschluss und "Erfolg" dieses Prozederes durfte ich im letzten
Vers schon spekulativ vorhersagen.... weil es "wie immer" war.
Auch die Demonstarnten kommen in meinem Gedicht nicht gut weg.....
aus folgendem Grund: Was immer die Demos auch für edle Ziele haben;
sie werden rein garnichts bewirken. Denn selbst wenn es den Demonstranten
gelänge, bis zu den tagenden Politikern durchzudringen -selbst wenn sie
dabei halb Hamburg abgerissen hätten..... sie könnten nicht verhindern,
dass im nächsten Jahr wieder irgendwo ein G20 Gipfel stattfindet.
Ich bin kein Gegner von Demonstrationen.... aber ich finde, die Teilnehmer
sollten dahingehend auch selbst etwas mehr kontrollieren, wer bei ihnen
mitmarschiert.... damit die fast schon üblichen Gewaltexzesse, auch mal ein
Ende finden. Grundsätzlich ist es in Form von friedlichen Demonstrationen
ja niemals verkehrt, Missstände aufzuzeigen oder klarere und bessere
Verhandlungsziele anzumahnen; trotzdem wird man aber kaum die
Veranstaltung von G20 verhindern können, weil unabhängig vom Ergebnis
das Gespräch der 20 größten Nationen miteinander grundsätzlich einen
guten und konstruktiven Charakter hat.
Doch man sollte sich bewusst sein..... letztendlich wird Politik an der
Wahlurne und nicht auf der Straße entschieden. Sollte dieser Gipfel letztendlich
in der Bilanz mal wieder schwammig sein und nicht im Verhältniss zu den
entstandenen Schäden stehen, sollte man den Ausrichtern dieser Gipfel
doch mal die Frage stellen, warum man diese Veranstaltungen in Weltstädten
stattfinden lässt und nicht dort (ausserhalb und abgelegen) wo die Proteste
der immer wieder auftauchenden Kritiker nicht soviel Schaden anrichten können.
Die Antwort darauf, darf durchaus eine Wahlentscheidung wert sein.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.07.2017.
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