Manfred H. Freude
Klage
Schreien, Jaaa, schreien will ich vor dieser, beschissenen Welt
die heute nun einmal so ist wie sie ist
und können wir nicht ändern auch wenn wir uns
noch so sehr verdrehen, das unser ohnehin
verdrehtes Kreuz sich dreht sodass das Arschloch vorne wäre;
Ach, dann könnte manche Frau uns so von hinten nehmen,
was ihr ohnehin so mehr gefällt und brauchte nicht
bei ihrem Spaß uns ins Gesicht zu sehen
Wo wären wir wenn alles uns geschähe nach Wunsch
wenn das erfüllt was wir beim wählen nur gewünscht
wir brauchten uns den Schlag in unsere Fresse
nicht erst zu fragen, wir beugen uns von vornherein
dem Himmel und dem Leid die schwer auf unseren
Schultern lasten und zwingen uns so manchmal in die Knie
Wie haben wir dem Prediger geglaubt der uns beschwor
für jede Sünde gäbe der Seele einen Punkt; Ach
was müssten deren Herren Seelen schwarz sein, schwärzer
noch als die dunkelste der Nacht wo man nicht sieht
was ohnehin nicht da und schwärzer noch als ihre
schwarzen Bücher in denen nichts geschrieben steht als
aus Kleinem wird das Große und wenn so nicht dann
eben umgekehrt
Wie könnten wir uns selbst ernähren wenn hier zu jedem Fleißigen
drei Hundesöhne beigegeben die immer mit der Gabel werfen
und treten und ein neues Blatt servieren wie könnten
wir uns selbst erheben wenn wir zum Rand des Mensch gekommen
und nun erfahren hier ist Schluss, an diesen Türen steht
geschlossen und ist die Welt auch offen wie ein Tor,
kommst du nicht zurück und bleibst du hier so wirst du aufgefressen so wie das liebe Vieh
das sich von unserem Abfall hat ernährt
und das Gedärm und Nachgeburten die ihm zugefüttert, einverleibt das hat dich fünfundfünfzig Jahre wohl gespeist auf edlem Teller und was stets gut, ist heute schlecht, so ist die Zeit so ist es recht
und was du denkst wie alles das geschehen und wie das alles weiter wird so pflanze einen neuen Baum den zehnten, sag ich hundertsten, und sehe was da wird; wie kann der Mensch so viel ertragen?
So mancher nahm sich schon den Strick und mancher ließ es nicht bei Fragen und wenig schlug einmal zurück, hat auch der Himmel nur das Jahr, das einmal Winter, einmal Sommer wird.
Wie kann denn in die letzte Ecke auch einmal die Sonne scheinen wenn soviel Schatten wirft das Licht und wenn ich blind wär könnte ich die Sonne nicht vermissen und wenn ich hell sähe wär ich blind.
und hat auch nicht der goldene Mond
den alten Wagen angeschoben
und auch nicht die Sonne Gold
den Tank gefüllt
und zieht der Wind des Lebens Kutsche
und hier und da und weit hinaus
Wär das mein Traum vom Leben hier gewesen mich im Erfolg zu sonnen selbst da wo nie die Sonne einmal scheint
und war’s ein Traum, so war es viel zu schön um wahr zu sein
wie kann das Glück denn nur so nah am Abgrund schweben
Und zeigt der Himmel in der Nacht von einem Stern wies weitergeht
die Zukunft liegt mir sehr am Herzen doch ist mein Herz nun alt und
auch die Haut ist nicht mehr jung und weich wie einst im Mai
es bleibt nur noch das warten bis es ist vorbei
Aachen, 2004-06-08
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Manfred H. Freude geb. am 02.04.1948 in Aachen
Escapistenlyrik, Liebe, Tod, Weltpolitik, Das Leben, Erfahrungen, Aktuelles, Trauer & Verzweiflung, Wut, Sehnsucht, Klartext, Kritisches, Gedanken, Allgemein, Nachdenkliches, Gefühle
© 2004 MANFRED H. FREUDE
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.06.2004.
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