Nicole Pulver

Der Tyrann und das Mädchen

Einst lebte mal ein wilder Tyrann,
er lebte in Saus und in Braus,
wer danach zu Trachten begann,
dem machte er den Garaus.

Seine Untertanen litten oft sehr,
mit ihm war nicht zu scherzen,
er machte ihnen das Leben schwer,
verschaffte ihnen viel Schmerzen.

Er wollte Reichtum immer mehr,
dies war stets sein Lebensziel,
nur hinterm Gold, da war er her,
bis ihm ein Mädel wohl gefiel.

Das Mädel aber wollte ihn nicht,
ließ sich auch nicht bezwingen,
sie spukte ihm nur ins Gesicht,
bereit von den Klippen zuspringen.

Sie war aus ganz besonderem Holz,
dies spürte er wahrlich sofort,
sie war anmutig, besaß ihren Stolz,
und stand sicher zu ihrem Wort.

Da war der Tyrann voller Schreck,
so konnt er sie nicht gewinnen,
ihr zu drohen hatte keinen Zweck,
er musste sich schon besinnen.

„So haltet ein!“ rief er ganz laut,
wusst´ nicht wie ihm geschah
„werdet einfach meine Braut“,
schrie er, der Verzweiflung nah.

„Nein! Ihr seid ein fieser Tyrann,
was bildet Ihr Euch da ein?
Niemals nehm ich Euch zum Mann,
Ihr seid zu finster und gemein!“

„Holde Maid, Ihr müsst verzeih´n,
man hat´s mich nicht anders gelehrt,
drum wär es nun besonders fein,
wenn Ihr mich des Bessren belehrt.“

Das Mädel plötzlich sehr gerührt,
kam von den Klippen herunter,
hat zaghaft seine Hand berührt,
sein Herz ward froh und munter.

Er nahm das Mädel in sein Haus,
sie bracht ihm die Liebe bei,
fortan sah die Welt ganz anders aus,
das Ende der Tyrannei.

Kamika 13.06.2004

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