In des Baumes Rinde
verhallte Winde.
Rindenhaut.
Eingefurchte Erfahrung.
Weißt du noch dieses Ereignis?
Weißt du noch jenes Ereignis?
Abgeschabtes Rindenholz.
Windveränderung.
Vor dem Da-Seins-Winde
kapituliert jede Rinde.
© BPa / 08-2017
So füge ich den Kommentar eines guten Freundes zum Gedicht an dieser Stelle ein.
Rindenhaut, sie steht nicht nur für die erduldete Beeinflussung durch Wind und Wetter bis hin zu einer sichtbaren Runzeligkeit, Gegerbtheit – also Summation des bisherigen Lebens – nein: sie ist auch immer ein eineindeutiger Ausdruck dessen, was unverwechselbar ist, was eine Art bestimmt und was durch Wind und Wetter nicht verändert werden kann. Der Charakter des Trägers dieser Rinde (man muss nun aber nicht Biologe sein, um anhand derartiger Äußerlichkeiten auf Inneres schließen zu wollen – und nicht immer wird dies möglich sein – man denke nur an „raue Schale und weicher Kern“ usw. – vor allem im übertragenen Sinne). Also mit wenigen Worten kann ein sehr vielschichtiges Thema angesprochen werden (so wie sich stets das Gesagte/Geschriebene in jedem Rezipienten anders vereinnahmt und verarbeitet sieht) …sie ist übrigens das einzige Organ, das dem Baum die wertvollen Nahrungsbestandteile in alle noch so kleinen Verzweigungen hinleitet…der Rest ist nur taube Masse…macht aber dessen sichtbare Größe aus.
(© dk-p@int)Bernhard Pappe, Anmerkung zum Gedicht
Diesen Beitrag empfehlen:
Mit eigenem Mail-Programm empfehlen
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Bernhard Pappe).
Der Beitrag wurde von Bernhard Pappe auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.08.2017. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Urban Story: Japanische Kettengedichte, Haiku-Senryu, Haiku
von Walter O. Mathois
Sprachtechniker Walter Mathois und Verskonstrukteurin Heike Gewi hämmern, klopfen ab, machen Licht in den Ecken des Vergessens, hängen Bilder neuer Momente in unser Bewusstsein, ohne einen Nagel zu verwenden. Auf Meditationsebene nickt Meister Bashô freundlich, Buddha lacht, der Affentempel steht und das Gnu tut verwundert. Doch der Mond schweigt. Sind Sie bereit mit Ihren Sinnen, Zeuge zu sein?
Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!
Vorheriger Titel Nächster Titel
Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an: