Hans Fritz

Hoch hinaus


…und unverhofftes Glück


Die Seilschaft heute es gelüstet
frisch aufzusteigen hoch hinaus,
bergwandermässig wohl gerüstet
verlässt sie frohgestimmt das Haus.

Ein lustig Wanderlied begleitet
die Berggänger zu früher Stund,
von hellem Finkenschlag geleitet,
durch morgenkühlen Eichengrund,

Beim wilden Bach ausgiebig rasten,
ist ganz einmütig der Beschluss.
Warum denn stracks zum Gipfel hasten,
wenn‘s ist kein absolutes Muss.

Doch einer wird den Aufstieg wagen
zum Gipfel hoch im Abendschein,
missachtend alle Müh’ und Plagen,
losstapfen über Stock und Stein.

In holder Einsamkeit hoch droben
der Blick schweift über blühend Land,
da gilt’s die Schöpfung hoch zu loben,
wo Sehnsucht die Erfüllung fand.

Doch bald ereilt die Nacht den Kühnen,
gemahnt zum Abstieg ohn’ Verzug,
für Wagemut gar noch zu sühnen,
das wäre töricht und nicht klug.

Vertrauten Weg möcht er verlassen,
zieh’n querfeldein ins Tal hinab,
mit Trödeln keine Zeit verprassen.
Wohlan denn Mut und Wanderstab!

Vor Berghangs übermooster Matte,
da droht der Abgrund schwarz und tief.
Kein falscher Tritt auf feuchter Platte,
wo gestern noch der Schnee zerlief!

Jetzt tauchen aus dem Dunkel Lichter,
Gestalten sind’s im Fackelschein.
Sind es des Schicksals strenge Richter,
so mag es denn ein Zeichen sein.

Zwei Bergler sind’s, die abgestiegen,
den Kletterer ermahnen scharf,
vom guten Weg nie abzubiegen,
auch wenn es minder Zeit bedarf.

Der seinen Wagemut verwettet,
kaum fasst das Glück das er nun fand,
aus drohender Gefahr gerettet
durch hilfsbereiter Menschen Hand.

 

 

 

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