Irene Werner

Stationen meines Lebens

Stationen meines Lebens



Am 28. Oktober 1971 war es soweit.
Nach einer turbulenten Schwangerschaft
machte ich mich für das Leben bereit.

Gegen Mittag erblickte ich das Licht der Welt
und somit waren die Weichen für mein Leben gestellt.

Andrea wurde ich genannt,
das ist ja wohl nach 25 Jahren allen bekannt.

Wie bei anderen Menschen, das ist ja ganz klar,
ging auch bei mir, nicht immer alles wunderbar.

Mit meinem steten auf und ab,
hielt ich mein Umfeld stets in Trab.

Von meiner Geburt an, hatte ich das Sagen,
man brauchte viel Geduld, um nicht zu verzagen.

Nie wollt mein Mundwerk stille steh´n.
Rund um die Uhr, mußte alles nach meinem Willen geh´n.

Und im ersten Jahr, war ich aller Essenstar.
1oo Gramm rein und 80 Gramm raus,
für Mama war die Fütterei stets ein Kraus.

Ans schlafen hab ich fast nie gedacht,
Geschrei war angesagt, egal ob Tag, ob Nacht.

Und war ich doch mal länger als zwei Stunden still,
hatte Mama immer ein ungutes Gefühl.

Wie jedes Kind hatte ich gute und schlechte Tage
und man stellte sich auch bei mir die Frage:
Wird ihr Mundwerk auch mal stille steh´n
und wie wird ihr Leben weiter geh´n ?

Es gab in den letzten 25 Jahren viele Sachen,
wo ich alle brachte stets zum lachen.

Ich will hier ein paar Beispiele geben,
dann weiß jeder,
mit mir kann man was erleben.




Als meine kleine Schwester kam,
nahm ich sie ganz zärtlich in den Arm.
“Ich hab dich lieb, aber eins ist klar,
ich bleib aller Superstar.“

Keiner durfte an Sonja ran,
sonst fing ich zum heulen an.
Aber wehe, Sonja nahm mir was weg.
Dann wurde ich zum Babyschreck.

Es kam öfter als einmal vor,
das ich Sonja biß in´s Bein oder Ohr.
Auch manche Hiebe und blauen Flecken,
mußte Sonja von mir einstecken.

Im Kindergarten, ach oh kraus,
warf man mich im ersten halben Jahr
fast raus.

Keine Woche ging dahin,
wo ich nicht hing an einem andren Kind
und diesem sehr geschwind,
mit meinen dreien Jahr
zog an Haut und an Haar.

Aber ich konnte auch ganz lieb da sein,
nicht schlief ich ohne einen Gutenachtkuss ein.
Verschmust war ich jahrein - jahraus
und das glich all meine Schandtaten aus.

Als ich dann in die Schule kam,
fing auch für mich, der Ernst des Lebens an.

Ich hatte einmal bälder aus
und kam ganz vergnügt nach Haus.
“Mama, ich durfte als einziger bälder gehen.“
Warum ?
Das konnte man an meiner nassen Hose sehen.

Jetzt war auch die Zeit,
da machte ich mich fürs Fahrrad fahren bereit.
Doch ach, oh kraus, wie kam ich da nach Haus.

Die Bremse, die hat nicht getan,
man sah es meinem Gesichtchen an.
Ein Steinchen nach dem andern
sah man an meinem Kinn da wandern.

Der Bahndamm mir im Wege war.
Zum Glück, das Krankenhaus war Nah.

Die Jahre gingen dahin und manches gab für mich keinen Sinn.
Es gab gute und auch schlechte Zeiten,
nie sah man mich vom Weg abgleiten.

Das Schicksal hat es nicht immer gut mit mir gemeint
und das Krankenhaus, war mein ärgster Feind.
Für alle Krankheiten ich anfällig war.
Blieb ich mal verschont, war das für alle wunderbar.

Die erste Liebe - sie war wunderbar.
Doch leider ich noch zu jung dafür war.
Manchen Liebeskummer mußte ich ertragen,
doch nie sah man mich ganz verzagen.

Ein stetes auf und ab
hielt mein Leben ganz schön in Trab.

Als dann meine große Liebe in mein Leben trat,
waren die ersten Jahre ganz schön hart.

Ich mußte lernen, daß,doch nicht alles,
nach meinem Kopfe geht.
Da war meine Welt manchmal ganz schön verdreht.
Doch mit der Zeit, war ich für Kompromisse bereit.

Nun bin ich selber auch Mama.
Und dies find ich ganz wunderbar.
Aber auch wenn man eine eigene Familie hat,
ist das Leben manchmal ganz schön hart.

Doch werd ich voller Zuversicht
meinen Weg noch weiter geh´n.
Und hoffen, das ich werde alle Prüfungen des Lebens bestehen.


©I.Schw.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.06.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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