Hans-Juergen Ketteler
Auf was müssen wir uns denn sonst noch einstellen?
Ich bin weiß Gott kein Moralist
und auch in keiner Weis´ verklemmt.
Doch was ich las, war großer Mist,
der mein Verständnis maßlos hemmt.
In Dortmund öffnete ein Bordell
mit Sexpuppen aus Fernosten.
Hier können Freier auf die Schnell
"besonderen" Charme verkosten.
Die "Damen" sind adrett gekleidet,
wie echt und dreißig Kilo schwer.
Wer seine Blicke daran weidet,
ist fast schon selbst ein Roboter.
Insider behaupten fest,
Die Frau´n der Freier sind auf Trab.
Fahr´n ihre Kerls zum "Liebesnest".
Und hol´ n sie später wieder ab.
Sie sehen keine Konkurrenz
in diesen Wollusttempeln
und schicken ihre Männer lieber
dorthin, als dass sie stempeln.
Jetzt werd´ ich aber doch moralisch.
Wo sind wir hingekommen?
Wenn uns das Zwischenmenschliche
auch noch wird weggenommen.
Anmerkung:
Das ist wirklich kein Witz. Sämtliche Informationen habe
ich aus der Presse entnommen.
Die Puppen sind aus Hartgummi und haben fast menschliche
Normalgröße. Sie werden in Asien unter dem Produktnamen
"Love-Dolls" (Liebespuppen) gefertigt und kosten um die 2.000 Euro
pro Stück. Die 11 "stummen Schönen" aus Dortmund werden jeweils
12 Mal pro Tag gebucht - für 80 Euro die Stunde.
Lt. Pressemitteilung sind die meisten Ehefrauen der Freier
so tolerant, dass sie draußen im Auto warten.
Armes Deutschland, wenn das Mode macht.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.10.2017.
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