Patrick Rabe

Lazarus

 

Ich habe Angst vor den goldenen Buddhastatuen,

den Grinsegöttern, die das All bevölkern.

Sie sind wie hässliche Monschischis,

aus denen schon der Reis rausläuft.

Sie stinken nach Plastik und Kindheitstraumata

und schreien alle: "Wir wollen Spinat in unsere Fotzenfressen saugen,

damit sich deine kleine Schwester vaginal mit unserem Fell befruchtet!"

 

Ich gehöre nicht zu ihnen, doch sie sind überall.

Sie lachen und sie lachen, weil sie dämlich sind

von dem vielen Peyote, mit dem sie ihre Hirne ersetzt haben.

Ihre Köpfe sind Glühbirnen,

sie wackeln immer hin und her

wie die Elvisfigur in meinem Auto.

 

Ich muss schneller fahren, immer durch die Wüste,

damit ich irgendwann die Schallmauer durchbreche

und aus diesem glibberkontaminierten Universum sause,

zurück ins freie All der Normalen,

die sich noch an Regeln wie Fünfuhrtee

oder Umarmungen halten

und frei schwebend Dinge wie

"Ich hab dich lieb, wo ist mein Pony?" sagen.

 

Der Spott der Leuchtfratzen kann mich nicht mehr treffen.

Sie sind Maschinen. Ich bin Mensch.

Sie bumsen alles, was ich bin,

weil sie Fickglatzen sind

mit fetten Bäuchen, und immer lachen.

Morning has broken, der Morgen hat sich übergeben.

Wenn du noch fühlen kannst, bleib Mensch.

Lieber ein Riss im Arsch, als Götterspeise.

 

Und so taumel ich durchs All

meiner Bestimmung entgegen:

dem goldenen Menschensohn,

der mich herzt und fleischt und blutet

und das Meer salzig durch meine Adern speist.

Dann werde ich mit euch sein

und wir werden durch Fotoalben blättern

und Federball am Strand spielen.

Sich strecken lassen ist ein Irrtum.

Lazarus, komm heraus!

 

 

 

 

 

© by Patrick Rabe

21.9. 2017, Hamburg.

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