Hans Fritz

Rabe Corvo berichtet


Gnu, Zebra, Büffel und Gazelle -
alle treibt es zur Wasserstelle.
Ein altes Gnu verlässt die Herde,
als über stäubend gelber Erde
ein Löwenrudel pirscht heran.
Leicht ist die Beute zu erreichen.
Chefin Lea gibt das Zeichen,
bald ist der erste Biss getan.
Was in Routine ward errungen,
wird gierig nun verschlungen.

Hyänen nahen mit schaurig Kichern,
möchten ihren Anteil sichern.
Mit knochenmalmendem Gebiss
genüsslich teilen sie den Riss.
Als sie noch nicht abgezogen,
sind schon die Geier eingeflogen,
eine stolze Zwölfergruppe,
blutdürstige Nackthalstruppe.
Vor ihrem Imponiergehabe
zeigt Respekt sogar der Rabe.
Da stibitzt doch so ein Flegel
den allerletzten Rest vom Schlegel.
Falls etwas übrig bleibt vom Feste,
für uns Raben ist’s das Beste.

 

NACHHALL

Die Wissenschaft nennt unverfroren
manche Tiere «Karnivoren».
Das mag klingen superanimalisch,
unmoralisch und bestialisch,
gehört doch zum «System Natur»,
folgend einer Schöpfung Spur.

Was der Mensch auch sinnt und dichtet,
es ist nun mal so eingerichtet,
dass mit einem Tode,
als der Genese Antipode,
wird geschaffen eine Chance,
für natürliche Balance
im Zusammenspiel der Arten
in des Lebens reichem Garten,
was sich schlichtweg offenbart
in einer alten Redensart:
«Des einen Tod
ist des anderen Brot.»


 

 

 

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Wenn erst ein laues Lüftchen weht,
das sich naturgemäß dann dreht
und schnelle ganz geschwind,
aus diesem Lüftchen wird ein Wind,
der schließlich dann zum Sturme wird,
und gefahren in sich birgt-
Dann steht der Mensch als Kreatur,
vor den Gewalten der Natur.
Der Mensch wird vielleicht etwas klüger,
seinem Sturmwind gegenüber.


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