Karin Unkrig
Möbelstück
Einen Tisch schafft man sich an, stellt ihn auf, führt ihn Besuchern vor.
Man deckt ihn zu, zieht die Decke wieder weg.
Wenn man ihn abschleifen, vom Esszimmer in den Salon verschieben oder
ganz loswerden will, tut man dies – ungefragt und ohne Widerspruch.
Es handelt sich schließlich um ein Objekt,
wofür man Geld ausgelegt hat, das man besitzt.
Über das man verfügen kann, mit dem man sich
weder auseinandersetzen noch diskutieren muss.
Der Tisch tut wie ihm geheißen, über die Jahre hinweg:
kommod, unauffällig und verlässlich.
So behandelten uns auch meine Eltern.
Wie einen Tisch, einen Beistelltisch.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.12.2017.
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