Inge Offermann

Dämmerreise auf Lichterwegen im Christmas Garden Berlin

Ungeduldig wartet die Besucherschlange
am Eingang des Christmas Gardens
auf den Einlass zum Lichterabend.

Schon neonsilberne Lichterketten
am hohen Schmiedeeisenzaun
und blau leuchtenden Bäume dahinter
versprechen einen Spaziergang
durch diese magische
Wunderwelt.

Endlich öffnet sich die Pforte
im ziegelfarbenen Gemäuer
und die Menschen strömen
in den weihnachtlichen
Märchengarten.

Staunende Blicke richten sich auf
den riesigen Tannenbaum am Wegesrand
im goldroten Lichterschmuck.
Ein Mensch wirkt zwergenhaft
unter dem grüngoldenen Lichterdach.

Neongelbe Zackensterne
lehnen an Baumstämme
und bescheinen diese
rötlich oder hell grünlich.

Ein Regenbogensaum
illuminierter Bäume
lockt die Besucher
in einen faszinierenden
Farbenzauber einzutauchen.

Scheinwerfer richten
pinkfarbene, rote, grüne
türkisene, blaue und violette
Strahlen kreuzweise auf
kahle Dezemberbäume,
unter deren Schnittpunkten
Spaziergänger hindurchgehen.

Im Tannenkreis spiegeln sich
die kristallenen und goldenen
Strahlen schwimmender Sterne
flockengleich auf Teichwasser,
als seien Dezemberblumen
einer Winterkönigin erblüht.

Orange- und Zinnobertöne
tauchen Winterbäume
in feurige Dämmerung,
die in intensives Pink
und Violett übergeht
und wieder aufflammt,
als verharre letzte Abendglut
über dunklen Kronen.

Karminbäume und Blaurasen
verraten den Standort
verwunschener Blumen,
deren riesige Blüten
türkisgrün und royalblau,
zartrosa oder fliederfarben
zum Nachthimmel zeigen.

Märchengrün grün verzweigt
sich der vielästige Geisterbaum
am Rande eines schmalen Grabens.
In seinen Smaragdzweigen
sammeln Winterfeen die
Weihnachtsträume dieser Nacht.

Umgeben von grünen, violetten
und kupferfarbenen Bäumen
erscheinen die gläsernen
Doppeltürme des Mittelmeerhauses
über beschienenen Zweigen.

Farbwechsel führt mit Naturmotiven
durch verschiedene Jahreszeiten,
verwandelt das Mittelmeerhaus
in ein Frühlingsschloss mit Blüten,
dann in eine Sommerresidenz
mit Grünbäumen und Gräsern,
gefolgt von herbstlicher Farbenpracht
in Blau-, Gold- und Kupfertönen,
endend in Schneewittchenträumen
aus Flocken und Wintersternen.

Leuchtbälle und Farbkegel
führen über beschienene Hügel
zur Kirschenallee, deren
Zweige wie mit Licht
nachgezeichnet anmuten.
Zwischen deren Stämmen
befinden sich gelbe, rote
und blaue Kugeln, deren
Reflektionen sich in den
dunklen Wiesen verlieren.

Gartengräser, Büsche und Hecken
werden vom Boden so angestrahlt,
das sie nochmals in herbstlichem
Gold, Brokat und Ocker, Bernstein,
Kupfer, Türkis und Pfauenblau
ein warmes Leuchten verbreiten.

Blau, orange, rot und grün
ändert sich das Farbenspiel
der tanzenden Bäume.
Blinkende Baumketten
erzeugen die bunte
Bewegungsfolge
eines Lichterreigens.

Scheinwerferspuren
und Weihnachtsornamente
mit Weihnachtsgrüßen
weisen den Weg vorbei
an gelbgrünen Leuchtkugeln
in den Regenbogenwald
zu Rudolf und seinen Freuden.

Leicht neigen die Rentiere
ihre Köpfe zu Boden,
als seien sie beim Äsen,
oder ihre zartgelben und
zuweilen türkisblauen Lichtkörper
verstreuen sich in spielender
oder kämpferischer Pose
unter Spektralbäumen.

Weißrote Weihnachtssterne
schmücken winterbraune Äste
und ein gleichartiger Stern
das geschwungene Dach
des lichtübersäten Pavillons,
weithin sichtbar am
dunkelbuschigen Hang.

Durch einen Farbwald
oder teilweise abgedunkelte
Baumgruppen führt eine
geschwungene Steinbrücke
rot, grün oder blau angestrahlt
zum geheimnisvollen Teich,
wo installierte Kristallrosen
teilweise rot oder blau
aufglühend sich sogar
auf der Wasserfläche
bewegen, von ferne
wie Pusteblumen
im Tannenring wirkend.

Im Regenbogenrund
der farbigen Koniferen
des Zauberwaldes
rastet der Weihnachtsmann
auf seinem Schlitten.
Findet man ihn dort,
darf man sich zu ihm setzen
und ein Weihnachtsfoto machen.

Weiter geht die magische Reise
zum Hafen der Wünsche,
wo farbige Papierboote
auf dem Wasser gleiten,
bunt beleuchtete Geschenke
unter Tannengrün warten
und ein Lichterschlitten
mit Rentieren am Ufer steht.

Vom Lichterteehaus
bietet sich ein wunderbarer
Rundblick auf die Farbschiffchen,
die buntverpackten Geschenke,
den beladenen Rentierschlitten
und den verträumten Eisrosenteich.

Weihnachtswünsche ruhen
in den Honiglichtern des
Baumes der Träume.
Vielleicht erfüllt sie
der Nikolaus auf der Bank
neben der Kiefer unter
den hohen Goldästen.

Bis zum Tropenhaus
zieht sich der Sternengang,
wo unter dunkelblauem Himmel
an abendschwarzen Ästen
hellgelbe Sterne prangen.
Versinkt die Allee in der Dunkelheit,
scheinen die Sterne frei in
samtiger Nacht zu schweben.

Verschlungen die honiggelben
und neonhellen Ornamente
riesiger Leuchtwürfel, wurfbereit
positioniert auf dem Winterrasen
unter immergrünen Tannenzweigen.

Der Milchstraßentunnel
umfängt die Passanten
mit einem Goldzauber
aus Lichtbögen, zu denen
bewundernd die Blicke
schweifen und dort
träumend verweilen.

Nach dem Goldtunnel
erwarten einen
die singenden Engel
in lichtbunten Gewändern
mit Neonheiligenschein
und wecken feierliche
Weihnachtsstimmung
auf dem Wintergelände.

An einem spiegelnden Rinnsal
lässt die Märchenbuche
Ihren Wintergoldregen
aus tropfenförmigen
Baumlichtern auf
die Besucher fallen.

Versteckt unter
dem Goldschirm
mächtiger Zweige
können Liebespaare
Küsse austauschen
und Winterträumen
von ihrer gemeinsamen
Zukunft nachgehen.

Überquert man hinter
der mächtigen Hängebuche
im weihnachtlichen Goldglanz
die rote Wunschbrücke
mit Lichterblumen
an den Geländern,
gelangt man zu
riesigen Schneekugeln.

Schwarze Tuschezeichnungen
auf diesen überdimensionalen
roten oder weißen Ballons
zeigen Winterlandschaften
mit Häusern und Schneemännern
oder stellen Eiskunstläufer
und Wintersportler dar.

Sie können wie große Bälle
durch die Gegend rollen,
und stellen sich Besucher
davor auf, vereinen sich
deren Schatten in dem
roten und milchigen Licht
dieser Rundlampions
mit deren schwarzen Motiven.

Ein Türkisweg führt in die Bergwelt
des botanischen Gartens,
an dessen Rainen
kristallene Eisbären
der Besucher harren.
Rund um eine Bank
sind die blaugrauen Hänge
reichlicher
mit diesen
gläsernen Figuren bestückt.

Rotdämmernde Wälder
lösen die eisblauen Hänge ab,
wo an erdbraunen Pfaden
ein lächelnder Schneemann
aus Eislichtern mit kecker
Rübennase die Wanderer
freundlich empfängt.

Wo die blauscheinenden
Ausläufer der Bergwelt
in rotbraune Wege übergehen,
grenzen kupferfarbene
Bäume an die Goldhecke
des Glühwürmchengartens.

Helle Bänke säumen
den Weg durch strohige
Dezemberwiesen.
Hoch erheben Pappeln
ihre Bernsteinfackeln,
und kupferner Abendnebel
schleiert zwischen den
Rotbäumen am Waldrand
und der Lichterhecke.

Langästige Blautannen
markieren den Eingang
des Glühwürmchengartens.
Unter einer davon steht eine
schlanke Bronzefrauenfigur
mit anmutigem, von Zöpfen
eingerahmtem Gesicht
und Blätterzweig in der Hand.

Eine blaue Arche im Rasenmeer
das bootsförmige Tropenhaus
mit Stiefmütterchenbeeten,
flankiert von Büschen
vor dem Eingang und
goldgrünen Buschinseln
im halbdunklen Hintergrund.

An einem Brunnenteich
flackert ein Kohlebecken
zum Aufwärmen, während
man einen Rundblick
auf hohe Blautannen
und Glühwürmchenlichter
in gelbgrünen Buchskegeln,
Neonschneeballbüschen
und Goldscheinhecken wirft,
die im Wasser spiegeln.

In Nähe des Tropenhauses
steht für jeden Adventstag
ein Lichterstern mit Zahl,
der letzte für den Weihnachtsabend
strahlt separat, umgeben von Hecken.

In Nähe des Tropenhauses
steht für jeden Adventstag
ein Lichterstern mit Zahl.
Der letzte für den Weihnachtsabend
strahlt heckenumrahmt
mit Blick auf Farbenbäume.

Ein schleifengeschmückter,
besternter Weihnachtsbaum
weist Sportbegeisterten
den Weg zur Eisbahn,
wo sie ihr Wintervergnügen
ausleben und auf glatter Fläche
auch mit geliehenen Schlittschuhen
Pirouetten drehen können.

Beim erleuchteten Tropenhaus
darf man sich bei Glühwein
und Würstchen vom Rundgang
entspannen und den Weihnachtszauber
Revue passieren lassen oder
in der „Santa Clause“ einkehren,
beim schmackhaften Essen

und einem Foto mit dem Weihnachtsmann
den Lichterabend ausklingen lassen.

Auf sternengesäumtem Pflaster
erreicht man den Kristallweg,
wo gelbe und weiße Sterne
in neonblauen Bäumen
golden oder kristallen funkeln,

und am Ausgang glimmen
nochmals Goldflämmchen
in einer hohen Gartenhecke
unter mildem Laternenschein.

Wer noch Souvenir oder Geschenk sucht,
findet in der Königlichen Gartenakademie
buntgeschmückte
Adventsgestecke,
Weihnachtssterne und Schneerosen im Topf,
andere Pflanzen und herrlichen Baumschmuck
in den Regalen im erleuchteten Glashaus,
durch das der schwarzblaue Nachthimmel scheint.

 

© Inge Hornisch

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.01.2018. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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