Annelie Kelch
Jänner 2018
Erstarrtes Land,
darüber der Mond,
kalt, aus Eiswolken bricht,
ein tauber, glitzernder Stern: Rund –
glimmt er über dem östlichen Oderbruch.
Enggefühle –
Lichtverlust, messbar.
Wintergedanken – ín den
Süden getragen. Flüsse: fest
verankert an versteinerten Ufern.
Vom Wetterbericht
beschlossen und verkündet:
Sturmböen, tausendfach. Eisregen
friert den Himmel ein. Selten ein Wort,
das uns
zulächelt. Das
Schwerste liegt noch
vor uns: Der große Sturm
vor der Ruhe: „Frühling" genannt,
verfügt
per Naturgesetz.
Sterblicher sind wir
geworden seit dem Fest
aller Feste. Die Tage rauschen
nicht mehr. – Schiffe meiden das
reglose Wasser. Unsere blinden Herzen
steigen, fallen mit blutleeren Thermometern.
Jänner –
aus der farblosen
Einsamkeit des Himmels gerieselt:
Schneeflocken. – Schwarze Krähen, unheilvoll,
ausgesetzt querfeldein, krächzen das uralte Lied
vom Tod: Zwölf Uhr mittags (high noon soon, Mr. Kane).
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.01.2018.
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