Monika Gestrich-Kurz
der Abschied
Der Telefonanruf kam in der Nacht,
beeile dich wurde gesagt,
plane auch noch etwas Urlaub ein,
denn ich spüre es genau, lange schafft er es nicht mehr.
Mit klopfendem Herzen steht er jetzt vor seinem Elterhaus,
seine Mutter öffnet ihm die Türe, besorgt sieht sie aus,
danke sagte sie leise, jetzt bist du ja da,
ich glaube auf dich gewartet hat er gar.
Leise mit seiner Mutter betritt er das Zimmer in dem sein Vater liegt,
seine Erinnerungen plötzlich überfluten ihn,
denn dieser einst so stattlichen Mann, den gibt es schon lange nicht mehr,
seine Haut ist faltig, seine Krankheit zerrt an ihm.
Das Bett verlassen geht auch nicht mehr,
still und ohne ein Wort der Klage liegt er nur hier,
aber jetzt sieht er seinen Sohn und es blüht auf sein Gesicht,
sein Sohn nimmt still seine Hand und er schämt sich seiner Tränen nicht.
Nicht weinen sagte leise sein Vater ihm,
meine Zeit ist bald abgelaufen ich spüre es in mir,
aber dich noch einmal zu sehen war ein großer Wunsch von mir,
lieber Sohn, jetzt spüre ich eine wunderbare Ruhe in mir.
Kaum noch zu verstehen sagte er,
grämt euch nicht wenn ich meinen Weg jetzt geh,
ich gehe vor, irgendwann folgt ihr mir,
und dann sind wir wieder vereint wie jetzt hier.
30.01.2018©M. Gestrich-Kurz
Vorheriger TitelNächster Titel
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Monika Gestrich-Kurz).
Der Beitrag wurde von Monika Gestrich-Kurz auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.01.2018.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).