Patrick Rabe
Heimkehrerblues
Leben tut weh. Und irgendwann schmurgelt die Gewissheit der Kinderwelt zusammen, und die Farben versiegen, der Weichzeichner verschwindet und man steht zwischen den Großstadthäusern, frei, allein und endlich Stern. Bereit, anderen Sternen zu begegnen. Kein Gott. Nur große Augen. und während Gott stirbt, ersteht Gott auf, schafft sich neu, durch den toten Punkt eines Nadelöhrs, am Kreuz der Existenz, am Ende der Zeit. Und man wird aufgefangen in der Luft und hängt in dem, was die Welt den Limbus nennt. Doch man selber weiß es besser. Man hat das Leben losgelassen und das Leben gewonnen. Und man steht auf dem Wasser und sinkt nicht. Und das Wasser wird Wein und das Buch, das im Magen grimmte, wird im Munde ein süßer Geschmack. Der Moment, in dem du aufgibst, ist der Moment, in dem Gott siegt und dir zeigt, dass er du ist. Immer bei dir gewesen. Und das Rad rollt weiter und die Hölle ist die Heimat, in der du Hochzeit hältst mit der Hure Babylon.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.01.2018.
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