Florian Pfaffenzeller
Phantasia
Neulich hatte ich einen Traum
Der Traum war seltsam wunderbar
Dort betrat ich einen Raum
Am Eingang ein Schild, beschriftet, namentlich Phantasia
Der Raum war verziert mit bunten Luftballons
Girlanden und so komischen, ovalen Bällen
Im Hintergrund spielte Meditationsmusik
Im Eck stand ein Biotop mit Wasserfällen
Wobei…im Eck ist gut….Eigentlich die ganze Seite
Ging das Biotop entlang
3m tief und 8 in der Breite
Auf Hüfte erhöht, ein toller Blickfang
Wie ein kleiner Dschungel
Mit Bäumen und Sträuchern und Erde und Lehm
Mit Sand und aus dem Boden ragenden Wurzeln
Faszinierend, da gibt es so viel zu sehn
Das Wasser war lila eingefärbt
Die Blätter der Pflanzen waren nicht grün, sondern blau
Die Blüten wechselten ständig die Farben
Und was stand mitten im Kleinbiotop? Ich glaub es nicht, ne Minisau!
Die Sau, die oinkte vor sich hin
Ganz vergnügt und quietschfidel
Sie hatte Spass, das merkte man
Das Biotop war auch schön… ein Landschaftsjuwel
Die Sau war aber nicht das einzige Tier
Was man sah im schönen Farbenspiel
Hier war noch ein Tapir und ein Tiger
Ich hoffe nur der Tiger hat nicht die Sau als Ziel
Und auf nem Baum da sitzt eine Boa
Scheinbar grad aufgewacht und noch faul
Scheint noch ziemlich müde zu sein
gähnt vor sich hin, reisst auf das Maul
Ganz hinten in einem Eck der Dschungellandschaft
Seh ich ein Getummel, hektisch und wild
Es ist eine Kolonie von Zwergmangusten
Sie toben herum, was für ein bezauberndes Bild
Und Äffchen turnen auf den Bäumen herum
Schwingen sich von Ast zu Ast
Andere wiederum entlausen ihre Artgenossen
Denn Läuse werden schnell zur Last
Unter den Wasserfällen ist ebenfalls ein buntes Treiben
Zwei kleine Elefanten tollen im Wasser herum
Sie spritzen aus ihren Rüsseln kleine Fontänen
Ein Pelikan am Ufer bestaunt sie ganz stumm
Jetzt den Blick mal weg vom kleinen Naturschutzgebiet
Das ist ja noch nicht alles in meinem Traum
Es gibt noch so viele weitere Sachen
Zu sehen und bestaunen in diesem Raum
Die Wände des Raumes, ja die sind auch nicht ohne
Bei einer Wand stehen Holzstäbchen raus
Wie bei einer Treppe sind diese wohl zu nutzen
Weil fast an der Decke oben steht ein Haus
Auf einem Plateau, ganz fest an der Wand verankert
Das Häuslein ist hübsch verziert
Mit Blumenkästen und… wie bitte? Schokoladenblumen?
Tatsächlich… mit Schokoladenblumen dekoriert
Jetzt werde ich neugierig….Ich stell mich auf die Zehenspitzen
Ich möchte wissen wer darin wohnt
Vorsichtig drück ich eines meiner Augen an das Fenster
Ob sich der Blick ins Haus wohl lohnt?
Es hat sich gelohnt, das könnt ihr mir glauben
An der Küchenzeile steht ein kleiner Mann
Er hantiert mit Gewürzen, macht sich wohl grad was zum Essen
Scheint leidenschaftlich beschäftigt für einen Moment, aber dann
Dreht er sich um, sieht mir direkt ins Auge
Er starrt mich an, ganz fassungslos
Ich schrecke zurück, während er aus dem Haus rennt
Schließlich vor mir steht, jetzt poltert er los:
„Jetzt hör mal zu, Du großer Kerl“
Sagt er dann mit strengem Blick
„Du kannst hier nicht einfach durchs Fenster gaffen,
ich schreck mich sonst, stürz vielleicht und brech mir das Genick“
„Das tut mir leid“ erwiderte ich
„Ich wollte niemanden erschrecken“
„Na, ist ja schon gut“ sprach versöhnlich das Männlein
„wollte mit Schimpfen auch nur ein Nachdenken bezwecken“
„Was kochst du da? Und was ist das für ein Raum?“
fragte ich, während das Männlein mich genauestens betrachtet
„Das weißt du nicht?“ wundert er sich mit einem Lächeln
„Hast du das Schild draußen komplett missachtet?“
„Da war kein Schild, außer das mit Namen Phantasia“
Sagte ich, wegen der Unterstellung leicht empört
„oh…dann hat es mein Kollege wohl wieder weg gehängt“
„Du musst wissen, er ist etwas verwirrt und bisschen verstört“
„Du bist im Vorraum von Phantasia“
„Der Welt der Träume und der Magie“
„Siehst du die kleinen Türchen an den Wänden?“
Fragte er und deutete auf sie
Ich sah hinunter und begutachtete sie
Die eckigen, runden,
ovalen und bunten
Türen, kaum höher als ein halber Meter
„Wenn du trinkst was ich gebraut“
„dann wirst du schrumpfen und so klein,
dass du hindurch kannst durch die Türen.“
„Willst du es wagen? Ja? Dann soll`s so sein“
Sprach`s und gab mir einen Becher,
bis oben voll mit einem zähflüssigen Brei
Ich riss mich zusammen und schluckte ihn runter
Das Männlein fragte strahlend: „Bereit für Phantasia Teil Zwei?“
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.02.2018.
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