Michael Reißig

Das Schicksal einer Tafel

Nächstenliebe
Herzblut
Aus Menschlichkeit geboren
Armut
Die Hüter des Tafelsilbers 
Dem blanken Egoismus frönend
In den Köpfen dröhnende Ängste
Auf gefahrvollen schmalen Graten wandelnd
In Seelen gemeißelte Wunden
Entronnen den Wunden aus Gewalt
Notbremse
Im zähen Ringen um die Menschlichkeit
Schreie der Empörung 
Zumeist aus Tafelsilbergefilden gehallt
Eine endlos lange Bank
Sonnenanbeter
Endlose Schatten 
Aus den Augen gebannt
Ehrenämtler
in Eigenverantwortung handelnd
Auf taube Ohren gestoßen
Von den Problemen erdrückt
In die schmutzige Brühe der Schuld geworfen
Als Rassisten gebrandmarkt
Hakenkreuze von den Transportern prangend
Das Allgemeinwohl in den Augen
Bedroht von den schattigen Mächten 
Wellen, die Gedankenfluten treiben
Ein Labyrinth aus Rissen
Apokalyptisches Beben?

Die Emotionen rund um die Essener Tafel
habe ich zum Anlass genommen, meine
Gedanken in Form von Splittern
festzuhalten. Die Essener Tafel hatte
den Beschluss gefasst, nur noch deutsche
Staatsbürger aufzunehmen, nachdem zuvor
aufgrund von permanenten Problemen mit
Migranten einheimische Bezieher nicht
mehr den Mut fanden, den Weg zur Tafel
einzuschlagen.
Diesbezüglich sollten wir heutzutage
schon darauf achten, nicht in
irgendwelche Splitter zu tappen, sondern
versuchen mit breiter Brust jene
Splitter, die unsere Existenzen aufs
Spiel setzen, aus dem Weg zu räumen. Nur
über den Fakt, was Splitter eigentlich
sind, scheiden sich nun die Geister.
Diese gilt es zu erkennen, wobei ich
natürlich nicht die Splitter der
zerschlagenen Glasflaschen meine!
Michael Reißig, Anmerkung zum Gedicht

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