Elke Abt
Die Küchenmaschine
Meine Freundin Erika – sie wohnt gleich nebenan –
hat eine tolle Knetmaschine und schwärmt, was die so kann.
Sie knetet, rührt, zerkleinert alles, was hinein man gibt
und Erika ist in den Helfer rettungslos verliebt.
Auch ich hab’ eine Knetmaschine, die das alles kann,
ganz ohne Strom fängt sie von selbst mit ihrer Arbeit an.
Sie schneidet Zwiebeln, Knoblauch sowie Kräuter und Salat,
zerkleinert Äpfel und Radieschen und was sonst man hat.
Sie macht das Frühstück, stimmt mich heiter– das will ich bemerken –,
dient manches Mal als Blitzableiter und kann mich so stärken.
Ihr merkt schon, meine Knetmaschine ist aus Fleisch und Blut.
Mein mir gesetzlich Angetrauter macht es wirklich gut.
Ich liebe meinen Küchensklaven, genau wie Erika,
doch frage ich mich, was macht sie, wenn Strom ist mal nicht da?
Die Sorge brauch’ ich nicht zu haben, denn zu jeder Zeit
ist meine noch voll einsetzbar und dauerhaft bereit.
Sie war noch nie in Reparatur, ist quasi wartungsfrei,
vielleicht schick ich sie mal zur Kur – wie wär’s mit Norderney?
Dort werden Leute durchgecheckt, die Schrauben nachgezogen
und alles, was verändert ist, wird sauber hingebogen.
Das Fahrgestell wird neu vermessen und in Form gebracht,
dann wird massiert und eingecremt, als Therapie gedacht.
Für die Gelenke gibt es auch ein bisschen Öl zum Schmieren,
so wird die Knetmaschine noch recht lange funktionieren.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.03.2018.
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