Andreas Vierk

Ein Ostermorgen am ersten April


Für Irene

 

 

Rot trägst du dich selbst vor dir her, wie die Maske im Pestfest San Marcos,

dennoch flügelst du leicht, wie berauscht durch den Schnee,

 

wie der Stieglitz, der Stieglitz!

 

Die Wangen, so weiß, wie der Gletscher im Atem, der Gipfel im Hirn,

gezügelt, durchrahmt, mit dem Helm Wilbour Wrights,

 

wie der Stieglitz, der Stieglitz!

 

Heut‘ hast du dich seltsam gekleidet, wie du so hüpfst durch die Straßen:

im Regencape, beige, mit dem Fächer der Isis,

 

wie der Stieglitz:

 

der Stieglitz, die Arme in Säumen der Nacht mit der Binde des Blinden.

Auf dem Weinberg der Zunge trägst du dein Wort wie der Stieglitz.



 

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Andreas Vierk schreibt seit seinem zehnten Lebensjahr Prosa und Lyrik. Er verfasste die meisten der Gedichte des „Septemberstrands“ in den Jahren 2013 und 2014.

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