Andreas Vierk

Blasen



 

Demokratie?
Was ist das?

Unsere Angestellten
halten sich für unsere Vorgesetzten.
Wir könnten es ihnen vergeben,
denn sie sind weltfremd.
Sie leben in einer Blase.

Wir haben die Wahl.
Das ist Demokratie.

Ein blasser Minister zum Beispiel
nennt sich „außen“.
Er kann nicht „Außen“-Minister sein:
Er ist innen,
er lebt in einer Blase,
der Etappenhase.

Sie teilen uns (ihre Chefs)
in rechte und linke Seiten,
in gute und schlechte Untergebene.
Unser Arbeitspack lacht über uns.
Jeder einzelne Angestellte
über jeden einzelnen Demokraten.
Aus Unwissenheit.


Wir könnten ihre Gehälter streichen,
wir könnten verständnisvoll sein,
denn sie wissen nicht, wer wir sind.
Sie leben in einer Blase.

Doch was tun wir stattdessen?
Wir blasen ihnen einen.


Und wer sind wir?
Wissen wir, wer wir sind?
Wir leben in einer Blase,
einer Blase wütender Machtlosigkeit.

Zerstechen wir unsere Blasen
auf dem Blutacker,
der Demokratie,
dass die Gülle ausläuft:

unsere Machtlosigkeit,
ihre Ver-Blendung.

Wir könnten sie auch feuern.
Wir hätten die Wahl.

Das ist Demokratie!

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.04.2018. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Andreas Vierk schreibt seit seinem zehnten Lebensjahr Prosa und Lyrik. Er verfasste die meisten der Gedichte des „Septemberstrands“ in den Jahren 2013 und 2014.

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