Angie Pfeiffer

Abschied - für meinen Sohn Johannes

Ach, hätte ich es nie gedacht!
Ich hab so vieles falsch gemacht.
Geglaubt ich brauche dich nicht mehr
doch diese Trennung ist so schwer.

Wie oft wünscht‘ ich dich ganz weit weg,
und meinte es hat keinen Zweck,
dass wir ein Miteinander pflegen,
ein ‚ohne dich‘ erschien als Segen.

Es waren all die kleinen Sachen,
die mich so ungeduldig machen:
Der Wasserhahn nicht zugedreht,
Toilettendeckel offen steht.

Die Socken lagen oft im Eck,
dein Zimmer roch, war voller Dreck.
Du gingst und kamst, gabst nicht Bescheid!
Wie war ich diesen Rummel leid!

Nun bist du weg, ich kann’s nicht fassen!
Doch statt erleichtert loszulassen,
lauf ich wie blöde hin und her,
versteh‘ die Welt und mich nicht mehr!

Dein Chaos fehlt, dein nettes Lachen,
was soll ich bloß ohne dich machen?
Und plötzlich ist mir völlig klar,
dass ich bislang im Irrtum war!

Wer tröstet mich in meinem Kummer?
Verlegen wähl ich deine Nummer
und frag’: „Mein Sohn, wie geht es Dir?
Brauchst du vielleicht etwas von mir?

Wenn ich was für dich tuen kann...“
Du grinst, das merke ich dir an.
„Nö, Mama, ich komm schon zurecht,
alleine leben ist nicht schlecht!

"Hab grad‘ die Wohnung aufgeräumt!!!!?????
(Mutter stutzt - DAS KIND KANN SELBSTSTÄNDIG AUFRÄUMEN)

Ich hätte es mir nie erträumt,
dass so was Spaß macht, glaube mir,
doch nun erlaub ich mir ein Bier!“

Jetzt muss ich lachen: „Na, dann prost!
Dass du gut klarkommst ist ein Trost!“
Und plötzlich wird mir leicht ums Herz,
vorbei ist all der Trennungsschmerz.

Mach’s gut, mein Kind, ich lass dich gehen.
Du sollst auf eig'nen Beinen stehen.
Doch wenn du einmal Hilfe brauchst
dann komm zurück ins Elternhaus!

© by Angie

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.05.2018. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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