Georges Ettlin
Der sterbende Poet
Es hebt sich schon des Friedhofs Strassenrand
mit den Kolonnen von den Toten nah ihm an des Bettes Saum
und Traum an Traum nimmt ihm den klar` Verstand
er fühlt, erkennt die Zeit von seinem Sterben kaum...
Derweil ihm leise schon der Toten Zymbeln dingeln !
Statt dass ihm jetzt die zarten Englein singen
hört er vom Arzt chirurgisches Besteck
und ach, wie kalt und hart die Messer klingen :
Oh wehr` dich nicht, sei still und schnell verreck` !
Ein unbekannter Pfarrer aus der Ferne winkt
so grausam lieb und fromm und und doch verlogen :
Noch wärend Dir Dein aufgeplatztes Eingeweide stinkt,
hat er von Ferne Dich ein letztes Mal betrogen !
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.05.2018.
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