Petra Zeugner-Schünke

Stadtmond

Stadtmond

Die Tage laut,
die Nächte hell,
das Leben rast dahin - so schnell.
Verkümmertes Grün am Straßenrand,
Blumen gibt’s beim Gärtner aus fernem Land.

Die Sonne bleibt hinterm Hochhaus verborgen
und die Hoffnung auf den Mond
verschieb ich auf morgen.
Kein Lächeln find ich im Menschengewühl,
erfroren ist in mir jedes Gefühl.

So flieh ich aus der Stadt
bis raus ins weite Feld,
wo kein Neonlicht die Stille erhellt.
Der Mond ist rund und voll und riesengroß,
sein mildes Licht erreicht sogar
die Spinne im Moos.

Die Luft ist lau und duftet satt,
es regt sich im Wind
nicht nur ein einziges Blatt.
So lausche ich mit geschlossenen Augen
und atme ganz tief ein,
schau dann in den Sternenhimmel
und denk: Oh Mensch, was bist du klein…

© Petra Zeugner-Schünke Juli 2014

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Die Gedichte begleiten durch die vier Jahreszeiten und erzählen wie die Natur erwacht, blüht und welkt, wissen von reicher Ernte zu berichten. Der Spätsommer im Park, winterliche Gefilde oder Mailandschaften scheinen auf. Der Autor verwendet meist gereimte Zeilen, zeigt sich als Suchender, der neues Terrain entdecken möchte. Der Band spricht von den Zeiten der Liebe, zeigt enttäuschte Hoffnungen und die Spur der Einsamkeit. Wut und Trauer werden nicht ausgespart. Es dreht sich das Kaleidoskop der Emotionen. Der kritische Blick auf die Gesellschaft und sich selbst kommt zum Zuge. Kassandras Rufe sind zu hören. Zu guter Letzt würzt ein Kapitel Humor und Satire. So nimmt der Autor seine Zettelwirtschaft aufs Korn, ein hoffnungsloser Fall.

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