August Sonnenfisch

Dreierlei Hören



 

Dreierlei Hören

(1)

Was du mir sagst –
es perlt
an
mir ab.


Als Posse, als Programm,
als Wall gegen Geplapper - und als Schutzschild
gegen das Sein.

 

(2)

Was du mir sagst –
mit meinem Mind allein
vernehme ich
deine Worte:
Wort für Wort – ohne
all das, was
dazwischen.
Im Winterschlaf liegt seit langem mein Herz.
Oder ist es nunmehr von Stein?


Auf dass ich
funktioniere -
im braven Blick auf den folgsamen Trott und
das alltägliche Geschäft.

 

(3)

Was du mir mitteilst –
ich lausche dir
mit offenem Ohr,
ich lausche dir
mit dem göttlichen Kind in mir,

mit all meinen Sinnen,
ich lausche dir
mit meinem Leib.


Kommunion zweier Götter und Göttinnen.


*

DREIERLEI HÖREN – WIR HÄTTEN DIE WAHL!


Doch in diesen Tagen begegne ich
allerorten jenem Duo
aus Schutzschild
und Mind -
kaum je treffe ich
das dritte
im Dreierlei:


Das Hinhören mit
Herzblut: ein Hören aus
dem göttlichen Kind in dir und in mir:
ein Hören mit
all unseren Sinnen:
ein Hören
mit unserem Leib!

Sage mir doch: wo finde ich es?
- Verkümmert.
Verkommen.
Vergessen.

*

Zuweilen jedoch
geschieht göttliches Hören - gleich einem
Himmelsbogen
aus Regen und Sonnengestirn:

Geschieht es mir und dir
… aus dem Sein in mir!
Geschieht es mir ... aus dem Sein in dir!

Das Himmelreich
auf
Erden!


 

 

 

© August Sonnenfisch, 22. August 2018 ff


Zu (2):
Siehe dazu das (ebenso lange wie visionäre) Märchen
von Wilhelm Hauff (1802-1827):
"DAS KALTE HERZ" -
über den Köhler Peter Munk,
der sein pulsierendes Herz gegen 100.000 Taler
und ein steinernes Herz eingetauscht.


Zu (3):
Nach Rudolf Steiner (1861-1925)
hätten wir zwölf Sinne:
Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Tasten
(die klassischen fünf Sinne).
Bewegungssinn, Gleichgewichtssinn, Lebenssinn, Wärmesinn
(die vier Sinne der Physiologie).
Sprachsinn, Gedankensinn, der Sinn für das Göttliche in uns
(die drei Sinne der Kommunikation).
Siehe Rudolf Steiner:
"DIE ZWÖLF SINNE DES MENSCHEN ...
... in ihrer Beziehung zu Imagination, Inspiration, Intuition"
- ein Vortrag am 8. August 1920 in Dornach -, Futurum-Verlag Basel, 2012)

August Sonnenfisch fügt dem als 13. Sinn hinzu,
als 4. Sinn der Kommunikation:
der Empathie-Sinn
eines Marshall Bertram Rosenberg (1934-2015).



 

 

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