Brigitte Waldner
Mein Opa
Mein Opa ging alles zu Fuß,
benützte höchst selten den Bus,
darum war er schlank,
er war auch nie krank,
im Krieg stand er unter Beschuss.
Er gab meiner Oma den Kuss,
sie blieben sich treu bis zum Schluss,
sie bauten ein Haus,
das schaute gut aus,
sein Sixpack war echt ein Genuss.
Mein Opa ging gern auf den Berg,
das war ihm ein sportliches Werk,
im Alter stieg er noch,
auf den Großglockner hoch,
im Garten steht heut noch sein Zwerg.
Er zimmerte sich einen Wagen,
er musste nicht alles selbst tragen,
von Ziegen gezogen,
das ist nicht gelogen,
du kannst ihn im Himmel ja fragen.
Aus Holz war der Wagen gebaut,
mein Opa hat sich das getraut,
er fuhr damit Heu,
die Kinder dabei,
mein Opa hat gut ausgeschaut.
Er hatte keinen Führerschein,
und niemals auch ein Autolein,
er konnte tanzen,
mauern und pflanzen,
und trank selten ein Glas Wein.
Mein Opa war ein kleiner Mann,
und sein Talent sah man ihm an,
stand nie vor Gericht,
schrieb mal ein Gedicht,
worüber man sich freuen kann.
© Brigitte Waldner
Foto: © Brigitte Waldner „Mein Opa im 2. Weltkrieg im Einsatz in Slawonien“
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.10.2018.
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