Hans Fritz

Ein Oktobermorgen


Es lastet zäher Nebel überm Feld,
bedeckt den Schlummer bunter Welt.
Noch ist herbstlich Treiben nicht erwacht
mit seiner vollen Farbenpracht.

Bald wird sichtbar späte Gartenzier,
schmucker Dahlien stolz Revier.
Rot Asternblüte leuchtet hier und dort,
in Blumenreiches stillem Hort.

Auf Waldwiesen in sattem Grün
die Herbstzeitlosen blüh’n.
Schon ermattendes Cichorienblau
ist sanft benetzt von Perlentau.

Ein Windhauch über stillem Hain
weht Blätter über Weg und Rain.
Als Herbstgebot gefallen Laub
bedeckt den grauen Erdenstaub.

Finkenruf klingt zögernd, zagend,
Mangel an Frühsonne beklagend.
Über kahlen Feldern weit und frei
tönt der Krähe Krächzgeschrei.

Im Wingert die Traube der Lese harrt,
wird heute talwärts zur Kelter gekarrt.
Heuer gibt’s vorzüglichen Wein,
ein guter Jahrgang soll es sein.

Der Oktober auch die Zeit uns schenkt,
wahrzunehmen die Vergänglichkeit
einer reichen Sommerherrlichkeit.
Und man lauer Nächte Flairs gedenkt.

Mag kommen was da kommen mag,
an guten und an schlechten Themen,
übers Jahr heisst’s wieder Abschied nehmen
von einem letzten Sommertag.


 

 

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