Bernhard Pappe
Danach (Postumer Gastbeitrag Nr. 6 von Aniger)
Warte,
bis der Sommer
seine sengende Glut verströmt hat,
bis der Herbst
die trockenen Blätter durch die Straßen gefegt.
Wenn der Schnee
die Welt in strahlendes Weiß verwandelt,
dann komm an mein Grab.
Warte,
bis die Früchte der Eiben
Blutstropfen gleichen,
die Schneedecke schmücken,
warte,
bis Schneeglöckchen ihre Kraft
an frühe Sonnentage verschwenden,
dann komm an mein Grab.
Warte noch –
besuche mich nicht.
Es gibt nichts mehr zu tun.
Begrabene Hoffnung
kehrt nicht heim.
Und Tränen,
die du nie geweint,
bringen mich nicht zurück.
Erinnere Dich,
dann komm an mein Grab.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Bernhard Pappe).
Der Beitrag wurde von Bernhard Pappe auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.11.2018.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).