Brigitte Waldner
Hasenjagd
Sie wird gejagt, wie eine Feldhäsin,
als ob sie zu erlegen gilt,
wo liegt in deren Hetzjagd Sinn,
es macht kein faires Bild.
Sie wird gefilmt, wie eine Prominente,
an deren Fotos man verdient,
gestalkt, beobachtet und fände,
dass sie komplexe Märchen spinnt,
wenn sie sich mal dagegen wehrte,
wird ihr kein Wort geglaubt,
man folgt der falschen Fährte,
indessen wird sie permanent beraubt.
Man hält sie wohl für eine Millionärin,
ein Glücksspiel spielt sie nicht,
und früher war sie Sekretärin,
und schreibt auch gerne ein Gedicht.
Sie ist nur eine Pensionistin,
am Ersten bringt der Briefträger ihr Geld,
dann kommt der Nachbar zu der Christin
und stiehlt auch Bargeld, wird erzählt.
Sie soll hier ja nichts übertreiben,
doch sprachlos fehlt ihr jedes Wort,
es können Worte nicht beschreiben,
wie Terror zugeht, hier vor Ort.
Sooft sie wegfährt, nur zum Einkauf,
bricht jener Nachbar bei ihr ein,
und jeden Zentimeter in dem Althaus
durchwühlt er. Darf das sein?
Er klaut, er plündert und ruinierte
und richtet Chaos an,
dass Tag und nachts etwas passierte,
man hält es für Verfolgungswahn.
Sie ist des Nachbartrios Opfer,
was aber keiner glauben will,
sie trägt den Ewigterror tapfer,
und ist und bleibt ihr liebstes Ziel.
© Brigitte Waldner
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.12.2018.
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