Adalbert Nagele
Schlaraffenlatein
Schlaraffen hört!
Tagesverlauf eines Knappen
Wenn morgens mich die Burgfrau weckt,
da bin ich meistens sehr erschreckt,
vorm Kopf, da hab ich noch ein Brett,
in unserm herrlich Lotterbett.
Ein Quell steht mittags auf dem Tisch,
und Lethe hält mich abends frisch;
noch ein paar Luntetten dann und wann,
bis ich auch Brandlethe trinken kann.
Die Burgfrau schickt mir schnell ein Blitzogramm,
ob ich nicht Schaumlethe besorgen kann?
Sie hängt gern an der Quasselstrippe,
das ist bei uns zu Hause Sitte.
Ich steig ins Stinkross, Mann oh Mann,
und schaff die Schaumlethe heran;
dann wartet schon das Lotterbett
und dort, wird es erst richtig nett!
Wir reißen unsern Wams herunter
und sind auf einmal richtig munter;
die Sturmhaube setz ich auf,
ja, das ist bei uns so Brauch.
Die Burgfrau, eine wahrlich nette,
sie spielt sodann auf der Drommete,
ich hacke am Zupfbrettl herum,
auch solches ist uns nie zu dumm.
Anschließend greife ich zum Pinsel,
da hör ich schon das Kniegewinsel;
und ist bald die Musik verklungen,
wird einfach hurtig weiterg'sungen.
Und geht der Tag zur Neige dann,
so zünd ich noch den Schmachttopf an;
geträumt wird nachts in Heimburg's Raum,
von unserm nächsten Uhubaum.
Lulu
© Adalbert Nagele
Bild: © Schlaraffe Adalbert, bei der Ernennung zum Feldknappen 11 auf der Burg Hohenkapfenberg Vorheriger TitelNächster Titel
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.12.2018.
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