Anita Namer

Fast wie Weihnachten


Welche Wirkung haben wir auf die Menschen um uns herum?
Was bewirkt ein Blick? Ein Wort? Eine Geste?
Wie lange muss eine Begegnung dauern, bis sie uns für immer in Erinnerung bleibt?
Mit was berühren wir unsere Mitmenschen?
Wem würde ich heute gerne wieder begegnen?
Warum?

Was würde ich sagen?
Was würde ich wissen wollen?
Wie verändert uns das Leben, die Zeit?
Erkennen wir uns wieder und an was erkennen wir uns?
An was erinnern wir uns bei einem Menschen?
An sein Gesicht, an sein Lachen, seine Worte – oder an alles zusammen?

Ist es uns bewusst, was wir einem anderen bedeuten?
Drücken wir es aus, was uns ein anderer bedeutet?
Wenn wir uns einmal „berührt“ haben – auf welche Art auch immer,
bleibt eine „Verbindung?“

Und dann kommt ein Anruf…..ein Ruck – 30 Jahre in die Vergangenheit.
Ein Mensch, der an uns denkt, der sich im Laufe seines Lebens –
immer wieder gerne an uns erinnert hat.
Ein Mensch, der sich auf die Suche gemacht hat.
Ein Mensch, der wissen will, wie es uns jetzt geht.

Fast wie Weihnachten.
Verrückte Welt!

© A. Namer

Gestern rief mich meine Mutter an.
Sie war ganz aufgeregt.
Sie erzählte mir, jemand hätte angerufen und nach mir gefragt - nach mir - mit meinem Mädchennamen.
Seinen Namen hat sie nicht richtig verstanden.
Er hätte gesagt, er wäre die letzten 20 Jahre in Australien gewesen.
Wir hätten uns vor 30 Jahren gekannt, er hätte mich all die Jahre nicht vergessen. Er wollte wissen, wie`s mir geht.
Meine Mutter ist über 80 Jahre alt, war unsicher, verwirrt - gab keine Auskunft.
Nun wissen wir weder Namen noch Tel.-Nummer noch Adresse.
Wer erinnert sich nach 30 Jahren an mich? Macht sich auf die Suche?
Ich weiß es nicht. Doch es berührt mich. War es eine flüchtige Bekanntschaft? Eine Freundschaft? Mehr? Ruft er noch mal an?
Ich tauche in meine Erinnerungen ein. Suche selbst: Wen würde ich suchen? Von wem wüsste ich gerne, wie es ihm heute geht? Wie viele Menschen habe ich berührt?

Ich fühl mich, fast wie an Weihnachten....auch ein "heim kommen", auch ein Geschenk.




Anita Namer, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.12.2018. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Alles was uns ausmacht ist das, was wir in unser Leben mitgebracht haben und was wir in ihm erleben. Die Autorin schreibt über Gefühle, die uns im Leben so begegnen: Liebe, Freude, Trauer, Leid, lachen, weinen, hüpfen, springen, fühlen und lebendig sein. Sie möchte Impulse setzen, die die Seele berühren und zum Nachdenken anregen.

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