August Sonnenfisch

Dialoge oder Duelle

 

 

Dialoge oder Duelle


Was immer du mit-
teilst von dir:
deine Gedanken, Gefühle,
oder Wünsche:

Man begegnet dir mit Kommentaren.
Mit Interpretationen.
Mit Zensuren - seien
es Lorbeerkränze,
seien es seelisch-mentale Hiebe.
Man moralisiert sich selbst -
so auch dich.
Fragloserweise.
Dich, ein Ebenbild Gottes!

Das Interview wird
zum Verhör, die
Talkrundenschau zur Schlacht.


Und es geschieht
nicht allein
in den medialen Welten

für Auge und Ohr -
es ereignet sich allerorten.
Im Privatesten gar.


Im Brustton eines Ex Cathedra
wirst du auf Linie beordert,
gelockt und gelotst.
korruptiert und
komplementiert.

*


Empfangendes Hören jedoch
wäre einem

 Sprechenden ein
Gasthof.


Willkommen heißendes
Hören ließe sich
hinführen und einführen

in die Welten
des Gesagten.

Hörte auch die Räume zwischen
den Zeilen.

Hörte das Ganze in Gänze.
Gleich einem Mediator.

Interessiertes Hören
gewährte
die Freiheit der Rede

im Gespräch mit sich selbst
wie im Gespräch
mit Gott und der Welt:

Die Freiheit der Rede über

das Fühlen,
über das Denken,
das Brauchen, Wünschen
und Wollen.
Ohne Partei zu ergreifen,
gleich einem Engel.

Als Entree für die Synthesen
des mäeutischen Atheners:
sokratisch genialer
Kreationen
aus eigenwilligen Thesen:
der Thesis von mir
und der Thesis von dir,
meiner Antipodin.



 


 

(c) August Sonnenfisch, 5. Juni 2018 ff

Paul Watzlawick (1921-2007) unterscheidet
zweierlei Wirklichkeiten:
eine Wirklichkeit 1. Ordnung (die Tatsachen)
und eine Wirklichkeit 2. Ordnung

(unsere Meinungen über die Tatsachen)

Dazu Epiktet (um 50 bis um 138):
"Es sind nicht die DINGE, die uns beunruhigen,
sondern die MEINUNGEN, die wir von den Dingen haben."

Die Mäeutik des Sokrates (469 bis 399):
eine "Hebammenkunst" der Gesprächsführung:
Jemandem durch empathische Fragen dazu verhelfen,
selber
eine Gegebenheit
seelisch und geistig zu erfassen.

 

 

 

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