Annette Andersen
Krebs
Glücklich und fröhlich lachend
lief sie beschwingt
über die bunte Blumenwiese,
die sich in wunderbarem Kontrast
zu dem strahlend blauen Himmel
vor ihr ausbreitete.
Warmer Sommerwind spielte
mit ihren langen Haaren, und sie genoß
die wärmenden Sonnenstrahlen
auf ihrer gebräunten Haut.
Sie fühlte sich unendlich frei
und glücklich,
... als sie durch einen leisen Piepton
in die Realität zurückgeholt wurde.
Die Infusion war durchgelaufen,
und sie mußte nach der Schwester klingeln.
Übelkeit, hervorgerufen durch
die Chemotherapie,
stieg in ihr hoch, und sie griff hastig,
mit zitternden Fingern nach der Schale.
Frierend drückte sie ihren kahlen Kopf
tief in die wärmenden Kissen, und leise
rannen Tränen über ihre blassen,
eingefallenen Wangen...
Die warme Sommersonne hinter
den fest verschlossenen Fenstern
erreichte sie nicht.
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Eine Kurzgeschichte? Nein! Hinweis auf tägliches Geschehen hinter geschlossenen Fenstern...
Als inniger Gruß an alle Betroffenen und ihre Angehörigen, in tiefster Verbundenheit!Annette Andersen, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.07.2004.
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