Gerhard Krause
Der Wert der Kunst
Vor einer Staffelei stand Pit Nuss
der malte viel weil er dies muss,
er, Frau und Kinder war’n in Not,
er malte um das täglich Brot.
Er malte gut und recht geschwind
Bilder von Schiffen, Meer und Wind,
von Bergen, Tälern, Tieren, Seen
und Menschen, das schön anzusehen
Er wusste damit nicht zu prahlen
und keiner wollte viel bezahlen.
Ganz anders war’s bei Maler Höhne,
der hatte Förderer und Mäzene
er malt, wozu man sagt abstrakt,
kurz Punkt, Strich, Ring was abgehackt,
halt das keiner es recht verstand,
doch immer seine Käufer fand
weil seine Bilder, die miesen,
auch von Experten angepriesen
und dafür zahlten die Schlummen*
dann gerne so horrende Summen.
Bei ‚nem Fest im Gemeindehaus
da stellten beide Künstler aus
der kleine Felix sah sich dann
die aufgehängten Bilder an
Eines bereitet ihn Verdruss
das hier etwas nicht stimmen muß.
„warum Konfuses voll im Lichte hängt
ins Dunkel Ansehliches verdrängt“
fragt er die Leute die dort kamen,
„Hier schätzt man nur bekannte Namen“
Was man von solchen Bildern hält,
wo nur des Künstlers Name zählt
das ist mir bis heute nicht einsichtig,
doch meine Meinung auch nicht wichtig
Der Kunstmarkt er hat ohne Hetze
so unverständliche Gesetze
dort in dem chaotisch Trubel
da dreht sich alles um den Rubel
zu oft wird hier der Dinge Wert
nur der Geschäfte wegen umgekehrt.
- Schlummen = Kunstwort
- 12.2.2019 Gerhard Krause
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.02.2019.
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