Norman Dunfield
Vergangenkunft
ein letztes Mal gehen wir dort hinein,
schreiten mit Vorsicht durch düsteres Licht
und wischen uns Weben aus dem Gesicht.
Wo man einst speiste mit seinen Gästen,
riecht es heut' nur noch nach Tabakresten,
wohl konserviert in kühlem Staub,
außen beschützt von dichtem Laub.
Dem Schornstein bröckelt längst der Hals
mit düsterem Charme des steten Verfalls.
Auch der Kamin ist längst erkaltet.
Holz wird nicht mehr für ihn gespaltet.
Wir sehen nach draußen, wo Kinder einst spielten,
und fleißige Gärtner im Garten rumwühlten.
Doch alles wirkt jetzt sehr verkommen.
Die Natur hat's sich zurückgenommen.
Stählerne Schatten auf wildem Mohn.
Da draußen, der Bagger, er wartet schon.
Bald kommen die Wagen mit grauem Beton
für des alten Anwesens neue Fasson.
Mit Schaufeln und Hacken kommt man daher.
Das alte Gesicht, es gefällt nicht mehr.
Die Villa geht nun endgültig unter.
Dach und Fenster fallen herunter.
Es gab niemand mehr, der es hegt.
Deshalb wurd's Haus lang nicht gepflegt.
Es muss bei solchen Häuserleichen
Vergangenheit der Zukunft weichen
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.03.2019.
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