Karl-Heinz Fricke

Der Gestrandete

Mit Mühe schwamm er an den Strand,
ein Eiland unbewohnt am Meer.
Er ruhte aus im Ufersand,
nur Vögel flogen hin und her.

Nach Stunden raffte er sich auf,
die Sonne war am untergeh'n.
Er kletterte den Hang hinauf
und blieb verdattert oben steh'n.

Denn grad vor ihm da gähnte doch
im letzten Abendsonnenschein
ein höhlenartig dunkles Loch.
Entschlossen stieg er gleich hinein.

Die Grotte schien nicht klein zu sein,
inzwischen ward' der Tag zur Nacht
Er legte sich und schlief gleich ein,
und ist bei Morgenhell erwacht. 

Er sah sich um in großer Ruhe,
da schlug ihn etwas in den Bann.
Im Hintergrund stand eine Truhe,
die schaute er verwundert an.

Als er den morschen Deckel hob
und schaute in die Truh' hinein,
als feiner Staub zur Höhe stob.
sah er ein menschliches Gebein.

Von Gold und Silber keine Spur,
was er erhoffte von dem Fund. 
Er fand 'ne schwarze Kladde nur
und sah der Sache auf den Grund.

Im Heft beschrieb er Stück für Stück
und schrieb hinein was sie getan.
Die Kumpel ließen ihn zurück,
er war allein ohn' Gold und Kahn.

Der Schwimmer sah den Toten an,
las in dem Anblick sein Geschick.
Dann schaute er ins Meer hinein
bewusst im selben Augenblick.

Entschlossen sprang er in die Flut,
hinaus trieb sie ihn in die See.
Er fühlte gleich, dass tat ihm gut,
denn das Meer nahm ihm all sein Weh.

16.3. 2019

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