Andreas Vierk
Taufbecken
Ich wünschte, ich könnt‘ so in dir ertrinken,
wie eine Drossel, die ins Wasser fiel:
Sie schmolz in deine Hand, Quecksilberspiel,
und flog sogleich in schneebedeckte Klinken –
Ich dürste in mir selbst und sinke nicht,
weil mir dein Spiegel unerbittlich scheint,
der – selber Daseinsgrund – die Welt verneint:
ein weißes Türschloss, das den Schlüssel bricht.
Die Tür zu dir ins Blau steht immer offen,
doch muss an dir ersticken, wer dir lauscht,
und wen dein Atem das Gefieder bauscht.
Sich in dich einzuspiegeln kann nur hoffen,
wer völlig von sich selber Abschied nimmt,
in dir versinkt, damit er selbst verglimmt.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.03.2019.
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