Michael Reißig

Österliche Zeitenreise

Das Ostern meiner Kindheit lebt vor'm Fest stets auf
Das Menschelnde beflügelt den Gedankenlauf
Egal, ob der Frühling schon neu auferstanden
Konnt' bei Kälte auf den Osterinseln landen


Selbst bemalte ich der Hennen stolze Eier
Hatte keinen Bock auf eine Megafeier
Sehnte mich nach Schokoeiern und nach Hasen
Aus Verstecken hinter Hecken und im Rasen


Wenn manchmal das kultige Fest im Schnee versank
Aus Freudenbechern ergoss sich der süße Trank
In warmen Räumen wurd's mal kalt und auch mal heiß
Nach jeder Täuschung verstummte ich kreideweiß


Sehr gern denk ich zurück an jene schöne Zeit
Von österlichen Bräuchen aus Bescheidenheit
Was den Glaube an die Auferstehung nährte
Und des Friedens Blüte glockenhell beehrte


Die dem Zug der Mächte nicht mehr trotzen konnte
Da des Geldes Segen and're Nester sonnte
Das Vernaschen all der virtuellen Eier 
Nervt die Hennen, die nicht dreh'n woll'n an der Leier


Und manch' alte Tradition wankt in den Fluten
Ostern's alte Hasen drohen auszubluten
Beim Feiern sauge ich ein, des Frühlings Duft 
Im grünen Gras, wo Zornesröte rasch zerpufft


 

Bild zum Gedicht Österliche Zeitenreise

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