Gabriele A.

da sind sie wieder die farbenfrohe Osterfeiertage

Satire
Da sind sie wieder die farbenfrohe  Osterfeiertage


Urbi et Orbi
und die weißen Tauben fliegen

Frieden auf der Welt klingt es
aus den brechend vollen Scheinheiligen Protzhäusern
und liebe deine Nächsten
wie der alte Bischof seinen Messdiener

Derweil erblüht anderswo
die Farbenpracht der Osterfeiertage
Veilchenblau und sternhagelvoll
„Die Bagage“ ist doch nur im Suff zu ertragen
lallt Vater paffend
in seinem braunen durch gepupsten Herrensessel
Genau was keine Miete zahlt muss raus… rülps…

Mutter mit dickem Hals
und leuchtend gelb vor Neid
mit einer missglückten Dauerwelle
wo jeder Pudel jaulend reiß aus nimmt
ist der Osterspaziergang gründlich vergangen

Giftpfeile schießen nach nebenan
aus zusammen gekniffenen Augen
Das Leben ist ungerecht
hat DOCH die blöde Nachbarin
das schönere und teuere Kleid und einen perfekten Haarschnitt
welchen Sie sich nicht leisten kann
dank ihrem dickbäuchigem Ollen
Kein Fett auf der Kette
der Schmalspur Casanova


Ihre Kinder wie immer peinlich berührt
und rot angelaufen vor Zorn
Oh mon Dieu -

An solchen Tagen
werden die Alten auch immer schlimmer
und sind echt schwer zu ertragen..

 

Grün angelaufen die Köpfe der Kleinen
Die Kochversuche von Oma
welch ein Desaster –
Ganz klar als ihr Blick auf das Osterfest
in Nachbarsgarten fällt

Alles in weißgedeckt edel und das Büffet
vom Feinkostladen das Beste scheint da gerade gut genug zu sein


Da kann doch der olle Hammelbraten im Ofen verrotten
Bin doch eh nur ein Haussklave denkt sie
komm wenn du uns lieb hast
sei gnädig rück 10 Euro raus Oma
wir kaufen uns Döner –
der schmeckt wenigstens und macht dieses Treffen etwas schöner


Und über dem bunten Osterfamilienfest
wie jedes Jahr
und nicht nur in dieser Zeit
während es schon die Spatzen von den Dächern pfeifen
kreist schweigend der Geier

Nun ja
da steht er
der Korb voller fauler bunter Eier

So ist es
wenn ein Oster-Familienfest
zum Himmel stinkt…



(c) Nordwind

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