Jürgen Günther
Jetzt kann ich alles...
Wenn ich bloss bald 18 wär,dacht ich mal, ist lange her.
Darum hab ich drauf gewartet,
dass das Leben endlich startet.
Vorbei sind endlich doofe Sprüche
und aus der Küche die Gerüche,
die ich schon lange nicht mehr wollte.
Auch nicht den Rat von Witwe Bolte.
Ne Currywurst das wär mein Leben.
Die kann ich mir jetzt mehrmals geben,
und Joghurt, Käse, Milch und Quark,
die machen mich auch nicht mehr stark.
Und was die Eltern vorgemacht,
auch daran habe ich gedacht.
Da gab es Jägermeister, Bolten,
die tranken einfach was sie wollten.
Mir hat man Cola vorgeschwärmt,
bei Festen wurde arg gelärmt.
Ich musste immer leise sein,
mein eignes Leben war nicht mein.
Sehr lange wurd ich vorgeführt.
Da hab ich immer schon gespürt,
es muss noch etwas andres geben.
Ich sags Euch, ich wills jetzt erleben.
Ich freu mich, zuckt gleich Eure Backe,
dann denkt Ihr an die eigne Kacke.
Die war für mich immer present,
Ihr merktet nichts, habt nur gepennt.
Und Ihr, Ihr habt jetzt nichts zu sagen.
Ich darf das alles selber wagen.
Das darfst Du nicht, das ist vorbei.
Mit 18 bin ich endlich frei.
Ich muss nicht meine Taschen leeren,
weil schlimme Dinge darin wären,
Kondome, Flachmann, vielleicht Drogen,
dafür hätt früher ich gelogen.
Heut gehts mir gut, ich bin ein Mann,
der ab Heute alles kann.
Doch selber muss ich grade stehn
für alles, was durch mich geschehn.
Zum Schluss hab ich mir überlegt,
Ihr habt mein Leben gut geprägt.
Die besten Eltern, die sind mein,
wie könnte das auch anders sein.
©Jürgen Günther 26.04.2019 / Timo in den Mund gelegt
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.04.2019.
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