Harald Bulling

Reiches Land, armer Geist

Reiches Land, armer Geist.

Ewig bedrängt,
geteilt
und voller Häme beseelt,
liegst du vereinsamt
zwischen Bergen, Flüssen und bis zur Waterkant.

Erobert von hundert Seiten,
innerlich führtest du Tausende von Kämpfen.
Die Moral wurde dir all zu oft versaut,
hast oft im Schlamm des Hasses dich gesuhlt.
Jedoch die Zukunft hast du dir mit Gier verbaut.

Größer als nötig wolltest du immer sein,
dafür hast du Menschenmassen geschlachtet.
Einheit statt Vielfalt vom Rhein
bis in alle Ewigkeit hinein,
dein Schlachtruf war gefürchtet.

Nur siegen konntest du zum Glück nie,
welch Blutbad hättest du erst dann angerichtet ?
In der Niederlage kamst du gerutscht auf dem Knie,
schmachvoll um Vergebung gebettelt,
doch zurück kam schnell die Gier.

Männer grölten über Taten im Rausch,
Frauen lieferten das menschliche Material,
nun ersetzt das manipulierte Gen den Bauch.
Neue Kämpfer, blond und fragil,
hart in der Seele, die Birne weich.

Neue Taten willst du vollbringen,
nur wer soll den Preis bezahlen.
Nein, nur einmal der Geist blieb stark,
wolltest die Seele dir nicht nehmen lassen.
Gegen Bagdad ging es ohne Frack.

Im Inneren beschwörst du Demokratie,
lehrst Sitte und Moral durch hohe Priester in aller Pracht.
Im Herzen jedoch tobt der Hang zum Führerkult,
ewig gierst du nach Macht
und ohne Befehle geht es bei dir nie.

Die Massen lieben den Wahn,
die Lüge ist dir ein holdes Weib
mit grölendem Gesang am Bierhahn.
Im Visier der Menschenleib,
wer kann ihn dir schon ziehen, diesen Eiterzahn?

Harald Bulling

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