August Sonnenfisch

Der goettliche Grund

 


 

 

     Der göttliche Grund


Sommergold,
Abendgold,
Sommerabendgold!

Im Fortissimo der Farben,
Figuren

und Fantasmen am
abendlichen
Firmament von Egmont aan Zee

trink ich das
Gold des Sonnengottes, 
trink ich das
Gold der Wolkenwolken, 
der Meeres-
wellen
und des Windes.

*

Finde ich dieses Gold
in mir?

Als ich ein Knabe war, versprüht
ich solches Gold:
aus der Welt der Götter
eingeboren,
elysische
Freude
im Sein!

*
 In diesen Tagen jedoch finde

ich mich wieder als
einen Mann an Jahren -

in einer von den
Schattenkräften der ASURAS
gegängelten
Welt der Güter und Geschäfte,

der Gängelbänder
und
Gaunereien.
Zuweilen garniert mit Girlanden
aus
Gemälden,
Gedichten
und Gesängen!

Doch von den Göttern in uns
und den Göttern um uns

sind wir gerufen,
einander
zu begegnen:


 Einer Marguérite Porète: jener
Begine zu Zeiten

der Gotik, die ohne
Beichtstuhl, Priester und Weihrauch
freimütig mit dem
Kosmos und
den Göttern ​​​​​sich verbunden ...

Einem
Alexis Sorbas: jenem
Genius des Daseins,

der das Faszinosum
Kretas durchliebt, durchlitten,

und in seinem
Sirtaki durchtanzt!

*

Doch letztendlich sind wir
gerufen, den
G E N I U S
zu wissen und zu wagen,
der wir selber
von Ewigkeit her sind:

Göttlicher Geist in nuce, einzig-
geartet unter
Myriaden!
Als eine Partitur, die
zu spielen und zu meistern,
wir eingeboren
in
diese Welt!


Ein Ebenbild
der himmlischen Götter -

welches die ASURAS:
diese Ungeister der Zersetzung
und der Tyrannei,

fürchten
und foltern! 

*

Von diesem Talent, Gott
gleich zu sein,
spricht ein
Friedrich von
Schiller
in seinen Briefen
zur "ästhetischen Erziehung"
:

"Der Mensch
ist nur da ganz
Mensch,
wo er spielt -
und
er spielt
nur da, wo
er ganz Mensch ist!"

Und ein Jesus von Nazareth

lehrt einen Jeden,
der ihn mit

dem Herzen hört:

"Kehret um! Und werdet
wie die Kinder -
dann seid ihr
das Himmelreich
auf Erden!"

 



 


(c) August Sonnenfisch, Bergen aan Zee/ NL,
6. August 1994 ff


MARGUÉRITE PORÈTE
(um 1250/1260 bis 1. Juni 1310 ... im Zeitalter
der GOTIK (ca. 1150 bis 1500)):
 eine sogenannte Begine und theologische Schriftstellerin
im Hegegau/ Le Hainaut
(im NO von Frankreich/ SW von Belgien).
- Beginen (Frauen) und Begarden (Männer)
waren spirituell lebende Menschen in "Beginenhöfen"
bzw. "Begardenhöfen" -
in Ehelosigkeit und ohne Klausur und ohne Ordensgelübde.
Madame Porète lehrte,
ohne die Mittlerrolle eines Priesters
mit Gott verbunden
sein zu können.
Werk: "Der Spiegel der einfachen Seelen".
Auf dem Scheiterhaufen in Paris von der
Inquisition hingerichtet.


ALEXIS SORBAS
siehe dazu das Sonnenfischgedicht
auf E-Stories mit dem Titel:
"Der Sirtaki des Alexis Sorbas":
über einen Seelenmenschen und Lebenskünstler aus Makedonien,
Erbauer einer Bergseilbahn,
deren Einsturz auf ihrer Jungfernfahrt
er mit einem Sirtaki-Tanz beantwortet -
nach dem Roman  "ALEXIS ZORBA" von Nikos Katzantakis
von 1946, deutsch 1952 -
Zeit und Ort der Handlung
sind die 1920-er oder 1930-er Jahre auf Kreta.

DAS BIBELZITAT
in der letzten Strophe lautet im Original:
"Wahrlich ich sage euch:
Es sei denn, dass ihr umkehret und werdet wie die Kinder,
so werdet ihr nimmermehr
ins Himmelreich kommen."

(Matthäus 18, 3).


Das Zitat in der vorletzten Strophe stammt von
FRIEDRICH SCHILLER (1759-1805)
aus dem 15. Brief in seinem Werk:
"Über die ästhetische Erziehung des Menschen".


........................................


Zu obigem Gedicht siehe auch
das Sonnenfisch-Gedicht: "Das innere Kind"
.

 

 

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