Horst Fleitmann
Der Hypochonder
Ein Herr fühlt montags beim Erwachen:Der Magen wird wohl Ärger machen.
Selbst unter'm Scheitel, welch ein Schreck,
geht dieser Kopfschmerz nicht mehr weg.
Der Gaumen klebt, die Nase juckt,
Und auch der Darm, er zwickt und muckt.
Die Nerven liegen zudem blank
kurzum: Der Herr fühlt sich sehr krank.
Besuch beim Arzt bleibt jetzt nicht aus,
fünf Tage ist er schon zu Haus.
Ein gelber Urlaubsschein könnt' passen!
Gesegnet sind die Krankenkassen.
Schon Freitag wirkt der Herr gesund,
nichts zwickt und klebt in Kopf und Mund.
Magen und Darm sind generiert,
auch Fuß und Hand gut manikürt.
So geht es dann ins Wochenende.
Das Kranksein hat ein jähes ein Ende.
Bis dann der Sonntagabend naht
und dieser Schmerz nun wieder plagt.
Am Montag reichlich in der Früh
zwickts hier und dort, man glaubt's nicht wie.
Der Mensch ist wieder mal soweit,
zum Check steht er beim Arzt bereit.
Der meint, dass man's nicht ändern kann,
es würd schon aufhör'n, irgendwann.
"Bis Freitag schreib ich Sie noch krank."
Die Kasse zahlt's ja, Gott sei Dank.
© Horst Fleitmann, 2019
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.05.2019.
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