Klaus Heinzl

Der Ritter und der Drache ...

 

 

„Ach Herr, heut ist ein guter Tag,

zu sterben, so, wie ich es mag.“

Dies sprach einst jener, arg verdrossen,

der jenen Tag nicht grad genossen.

 

Er ward ein Ritter und nicht schlecht,

doch heute war ihm gar nichts recht.

Den Drachen, den er töten sollte,

obwohl er dies so gar nicht wollte.

 

Der Magen, der ihn auch verdrieß,

weil der nur Saures spüren ließ...

Zuguterletzt, wie wunderbar,

die Rüstung, die am Rosten war.

 

So kann man es ihm kaum verdenken,

der Todessehnsucht Raum zu schenken.

Dem Drachen aber, der einst floh,

dem ging es scheinbar ebenso.

 

Das Feuerspeihen war am Scheitern...

Kein Grund für Drachen zum Erheitern.

Zu viel an Rus in dessen Lunge,

( auch ward verbrannt die Drachenzunge.)

 

Und ausserdem, hat ihn zuletzt,

der Ritter blöd im Kampf verletzt

am Bein, das zählt nun zu den Steifen

und lässt das Humpeln erst begreifen.

 

So sieht man beide in der Not,

verdrossen stehn im Abendrot.

Gott sah das Elend von den Beiden

wie sie in ihrem Dasein leiden.

 

Schickte das Schicksal auf die Erde,

damit für sie entschieden werde...

Drum kam es, um des Ritters Drang,

im Eifer, dem zum Drachenfang,

 

er mit ´ner Leiter ( Ziel, der Sieg )

nun einen hohen Turm bestieg.

Um dort, im Beisein mancher Krähen,

den Todgeweihten zu erspähen.

 

Das Schicksal jedoch aber machte,

dass Leiter bös zusammenkrachte.

Die Schwerkraft sorgte für den Fall,

( die Rüstung für den lauten Knall )

 

Dem Schicksal kam es sehr gelegen,

war auch der Drache dort zugegen

und so geschah es, was man wollte,

dass beider Leben enden sollte.
 

Mit Blutvergiftung, das war klar,

weil jene Rüstung rostig war.

Man sieht, dass auch zu Ritters Zeiten,

da wo sich Sagen schnell verbreiten,

 

nicht alles heldenhaft geschieht,

wie man an diesem Beispiel sieht.

 

 

© kh. 11.05.2019

Bild zum Gedicht Der Ritter und der Drache ...

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